Judy Bailey mit 17. Album
«Fill me up with Sunshine» ist Judy Baileys 17. Album. «Es lag mir viel daran, Lieder für die Seele zu schreiben. Vom Geheimnis Gottes in dieser Welt, in unseren All- und unseren Feiertagen. Natürlich gibt es aktuell unzählige Themen, die bewegen und für die wir uns stark machen müssen», heisst es in einer Medienmitteilung.
Das habe sie bei ihren letzten Projekten immer wieder getan. «Gleichzeitig dürfen wir unser Innerstes, unser Herz, unsere Tuchfühlung mit dem Ewigen nicht aus dem Blick verlieren!»
33 Jahre in Deutschland auf Tour
Am 30. August wird die in London geborene und in Barbados aufgewachsene Singer-Songwriterin genau ein Drittel Jahrhundert in Deutschland getourt sein. Für die Musikerin und Mutter dreier Jungs war namentlich der 30. April 2025 ein besonderer Tag. «Vor 33 Jahren stand ich zum ersten Mal für ein Konzert auf einer Bühne in Deutschland. An einem 30. April. Gleichzeitig ist der Tag der 18. Todestag meines Vaters Lutha Bailey.»
Diese Spanne und Spannung hört man dem neuesten Werk an. Das Lob auf das Leben, den Jubel gen Himmel, aber eben auch die Tiefe und Trauer, die wir in uns tragen. Und so hat die Künstlerin es trotz aller Schnelllebigkeit zum siebzehnten Mal gewagt, Menschen ein Album, einen Longplayer an die Hand und ins Herz zu geben.
17. Album mit 17 Songs
Am 23. Mai erscheint das Album auf allen gängigen Plattformen zum Streamen (Spotify, Apple Music, Deezer und so weiter). Während der Verkauf der CD etwas früher gestartet ist, wollte sie so ein kleines Zeichen setzen: «Mir war wichtig zu erinnern, dass wir Musizierende von der Musik leben und während der Verkauf des Albums die Produktion refinanzieren hilft, Internetplattformen bekanntlich nur Kleinstbeträge ausschütten. Wir sind weiterhin auch auf Menschen angewiesen, die den Wert unserer Arbeit anerkennen.»
Ihr 17. Album enthält genau 17. Songs. Eingespielt von ihrer Band voller Einflüsse zwischen der Karibik, mit afrikanischen Wurzeln und Europa, entstanden die Aufnahmen in ihrer deutschen Heimat, mit zusätzlichen Momenten aus Grossbritannien, Kolumbien und Kroatien. Darüber hinaus strahlen einmalige Stimmen durch: Noah Tendai, ihr 18-jähriger Sohn, rappt bei zwei Songs. Ausserdem schenkt Anthonia Edwards vielen Liedern ihre Backing Vocals. Vor Jahren sang ihr Vater auf einem Judy-Album, nun ist die Tochter, mittlerweile «The Voice UK»-Gewinnerin, zu erleben.
Die Palette der Songs ist vielfältig: Hier eine Einladung zur Tanzparty in Küche, dann zum stillen Gebet, gefolgt von einem Kopf-hoch-wir-schaffen-das-Song! Es ist Abwechslung die Judy schon immer ausgezeichnet hat, die zu Hause ist in einer Welt im Rhythmus des Reggaes, der Kraft des Gospel und der zarten Intensität, wenn sie wieder die 17-Jährige mit der Gitarre ist, die sich zu Hause aufs Bett setzt und sich die Seele aus dem Leib singt.
Fotos von Ort mit dunklem Geheimnis
Die Bilder des Albums entstanden auf Barbados an besonderen Orten, wie vor dem Haus an der Ostküste der Insel, in dem ihr Vater aufwuchs (das mittlerweile unbewohnt ist) oder der Kirche, einen Steinwurf davon entfernt, in der ihre Grossmutter zu Grabe getragen wurde (die Kirche ist mittlerweile ebenfalls ungenutzt).
Andere Bilder kommen vom Codrington College, einer der bekanntesten theologischen Fakultäten der Karibik. Ein Ort, der Judy seit vielen Jahrzehnten vertraut ist, der ihr aber in den letzten Jahren ein dunkles Geheimnis offenbarte. Christopher Codrington, der Gründer, legte bei der Stiftung seines Besitzes nicht nur fest, dass Priester für weltweiten Einsatz ausgebildet werden sollen, sondern gleichzeitig, dass stets mindestens 300 versklavte Menschen in der Einrichtung arbeiten müssen, um deren Unterhalt zu sichern.
Wie eine späte Erlösung
Dass heute hauptsächlich schwarze Priesteranwärterinnen und -Anwärter am College studieren, ist für Judy Bailey wie eine späte Erlösung. Denn obwohl die anglikanische Kirche in Barbados seit 200 Jahren unabhängig ist (Judy trug zu den Feierlichkeiten 2024 den «Theme Song» bei und sang ihn vor der karibischen Bischofskonferenz, sowie der Präsidentin Sandra Mason und Premierministerin Mia Mottley), wurde erst 1992 ein schwarzer Bischof berufen.
Weitere Bilder entstanden in der Ortschaft Alpen am Niederrhein, Judys zweitem Zuhause. Alle Fotos wurden von ihrem Mann und Mitreisenden ihres Lebens, Patrick Depuhl, gemacht.
Bewegte Herzen
Judy Bailey bewegt die Herzen. In einem früheren Interview mit Livenet sagte die Sängerin, «dass es ganz viele Geschichten gibt von Leuten, die sagen, wie unsere Lieder ihnen geholfen haben. Sie haben in den verschiedensten Situationen zum Beispiel ein Lied gehört, als sie in den OP gerollt wurden, oder die Musik als treue Begleiterin während Trauerzeiten in ihrem Ohr gehabt. Es gibt immer wieder auch Leute, die uns erzählen, sie seien ziemlich traurig oder lustlos zu einem Konzert gekommen, die dann aber geflasht waren und freier, aufgemunterter und hoffnungsvoller nach Hause gegangen sind. Ich denke auch an eine Jugendliche, die mir nach einem Konzert ein kleines Stück Papier in meine Hand gedrückt hat. Auf dem Zettel stand: ‘Niemand glaubt mir, aber deine Lieder haben mein Leben gerettet.’»
Judy Bailey engagiert sich auch stark für soziale Projekte und ist regelmässig bei kirchlichen und interkulturellen Veranstaltungen zu Gast. Ihre Musik vermittelt Hoffnung und Sonnenschein, auch an trüben Tagen.
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Judy Bailey
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Autor:
Daniel Gerber
Quelle:
Livenet / judybailey.com