Weshalb einige Mühe mit dem Glauben haben
Etwa 1000 Besucher beteiligten sich an einer Befragung am Informationsstand der Evangelisation ProChrist. Sie konnten aus einer Liste von 30 vorgegebenen Gründen drei auswählen, warum ihrer Meinung nach Menschen nicht glauben.
Die möglichen Motive waren zuvor bei Strasseninterviews unter Nichtchristen in Kassel erkundet worden. Die Gegenüberstellung der beiden Befragungen zeigt neben einigen Überreinstimmungen vor allem grosse Unterschiede.
Leid in der Welt
Zu den wenigen Gemeinsamkeiten gehört, dass Christen wie Nichtchristen «Not und Leid in der Welt» als wichtigstes Glaubenshindernis betrachten. Von den Kongressbesuchern waren knapp 14 Prozent der Ansicht, dass das Elend Nichtchristen am Glauben hindere. Tatsächlich gaben 22,3 Prozent der Kasseler Nichtchristen dies an.
Falsche Einschätzung
Als zweitwichtigste Begründung gaben 13,2 Prozent an, dass sie den Glauben nicht brauchten, weil ihnen die Wissenschaft Vieles erklären könne. Doch mit dieser Begründung rechneten nur 1,4 Prozent der Christen. Vielmehr meinten 7,8 Prozent von ihnen, die Annahme, dass der Glaube lebensfremd sei nichts mit dem Alltag zu tun habe, hindere am Glauben. Tatsächlich nannte nur ein Prozent der Nichtchristen diese Begründung.
Noch gravierender war der Unterschied im Blick darauf, ob Gott eine Wunschvorstellung des Menschen sei. 4,2 Prozent der Christen glaubten, dass Nichtchristen deswegen nicht glauben. Doch niemand begründete seine Glaubenslosigkeit mit diesem Argument.
Werden Gemeinden aufgerüttelt?
ProChrist-Geschäftsführer Michael Klitzke hofft, dass diese Gegenüberstellung christliche Gemeinden aufrüttelt, auch wenn sie keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebe: «Wir drehen uns oft zu sehr um uns selbst. Wenn wir mehr auf Nichtchristen zugehen, verstehen wir sie und ihre Überzeugungen auch besser.» Bei ProChrist-Abenden mit grundlegenden Informationen über den christlichen Glauben seien solche Begegnungen möglich.
Die nächste ProChrist-Evangelisation findet vom 3. bis 10. März 2013 statt. Dabei werden Ansprachen des früheren Generalsekretärs des CVJM-Gesamtverbandes, Pfarrer Ulrich Parzany, von Stuttgart aus per Satellit an mehr als 1000 Orte im In- und Ausland übertragen.
Webseite:
ProChrist
Datum: 02.03.2012
Quelle: idea Deutschland