Asbury – ein Jahr später

«Mehr als nur 16 Tage mit Power»

Worship unter Studenten in Asbury
Am 8. Februar 2023 brach in der Asbury-Universität in Wilmore (Kentucky) eine spontane Buss- und Gebetsbewegung aus, die als "Asbury Revival" sehr schnell internationale Beachtung fand. Wie sehen Beteiligte die Ereignisse ein Jahr später?

Was als ein normaler Studentengottesdienst am 8. Februar 2023 begann, führte zu etwas Aussergewöhnlichem: 16 Tage und Nächte lang blieben Studenten im Gebet, Hunderte erlebten Busse, eine Begegnung mit Gott und machten tiefe geistliche Erfahrungen.

Die Auswirkungen waren weithin zu spüren, nicht nur auf dem Campus, sondern weltweit. Tausende Besucher aus der ganzen Welt erlebten Gott auf eine besondere Art. CBN-Journalistin Wendy Griffith sprach jetzt, ein Jahr später, mit Betroffenen. Wie sehen sie die Geschehnisse heute?

«Gefühl der Erwartung»

Der Präsident der Asbury-Universität, Dr. Kevin Brown, sagte, dass auch ein Jahr später noch ein Gefühl der Erwartung in der Luft liegt. «Unsere Studenten sind weiterhin hungrig. Sie wollen weiterhin vorangehen. Sie sind losgezogen und haben ihre Erfahrungen weitergegeben. Wir hatten über 50 Gruppen, die zu verschiedenen Bewegungen und Kirchen in den Vereinigten Staaten und in Übersee gegangen sind», so Brown.

«Gott hat meine Welt in Farbe verwandelt – ich weiss nicht, wie ich es sonst beschreiben soll, aber das Gebet wurde lebendig», sagte die 20-jährige Studentin Riley McChord. «Ich sah körperliche Heilung, Krebs wurde entfernt, ich sah, wie bei jemandem der Krebs vom Hals verschwand. Ich sah emotionale Heilung, Heilung von Beziehungen (…) – wir haben buchstäblich jeden wachen Moment dort verbracht. Wir haben nicht geschlafen und blieben zwei Wochen lang dort.»

«Es war ein überwältigender Blick auf Gott, seine Güte, Barmherzigkeit und Gnade», beschrieb der 20-jährige Student Caleb Rushing seine Erfahrung. Auch Lauren Bixler (21) sagte, sie habe Gott auf eine neue Weise erlebt: «Oh, mein Gott, ja, ich glaube nicht, dass ich jemals zuvor diese Art von Liebe von Gott erfahren habe. Ich dachte hundertprozentig, ich habe zu viele Dinge getan, ich habe zu oft Mist gebaut, ich bin zu weit weg – und doch begegnete mir Gott mit solcher Gnade und Barmherzigkeit», erinnert sie sich.

Riley McChord kann es nicht glauben, dass es schon ein Jahr her ist. Sie freue sich auf das, was Gott als nächstes vorhat: «Was am 8. Februar geschah, war nur der Katalysator für das, was wirklich geschieht und geschehen wird, das war erst der Anfang», sagte McChord.

Echte, langfristige Schritte

Zach Meerkreebs, dessen Predigt die Bewegung auslöste, dachte bekanntlich, er habe sie verbockt – bis er die Ergebnisse sah. «Da wusste ich, dass wir etwas erleben würden, aber erst nach der Hälfte des Wochenendes hatte ich das Gefühl, dass dies wirklich etwas Besonderes ist», erinnert er sich. 

Dieses Gefühl liege ein Jahr später immer noch in der Luft liegt: «Die Temperatur auf dem Campus ist unglaublich, aber das Spannende ist, dass sie sich nach echten, langfristigen Schritten sehnen, nicht nur nach 16 Tagen Kraft und Begegnung. Sie wollen nach Heiligkeit streben. Sie wollen mit Pornos aufhören. Sie wollen Schluss machen mit der Sucht nach ihrem Handy. Sie wollen mit diesen Dingen aufhören. Sie wollen wirklich einen authentischen Weg mit dem Herrn gehen, und es ist erstaunlich, dass das hier geschieht», sagte Meerkreebs.

Ein neues Zeichen in der Generation Z?

Die Zahl der Studienanfänger in Asbury ist 2023 um etwa 25 Prozent gestiegen. «Das war ein signifikanter Anstieg der Studierendenzahlen, und auch für das kommende Jahr sehen wir eine starke Zunahme – wir freuen uns sehr darüber», sagte Dr. Brown.

Die Bewegung ist bekanntlich nicht auf Asbury beschränkt geblieben – in der Folge wurden von mehreren Universitäten ähnliche Vorkommnisse berichtet. Dr. Brown erklärte, es sei schwer, genau zu sagen, wie weit der Einfluss reichte. Viele Studenten seien gekommen, und in den sozialen Medien sei die Bewegung breit bekannt geworden.

Aber: «Mich interessiert mehr der langfristige Einfluss dessen, was wir mit dieser Generation erleben», erklärte Brown im Gespräch mit CBN. Aus seiner Sicht habe sich eine Schlüsselgeneration im Zentrum der Erweckung befunden. «Während dieser 16 Tage war die Generation Z immer vor dem Altar vertreten. Und den allerletzten Tag, an dem wir gemeinsam einen offiziellen Gottesdienst abhielten, werde ich nie vergessen. Da stand jemand vor diesen 1'500 Gen Z im Raum, und sagte: 'Ihr werdet nicht die Generation sein, die durch Depressionen, Angstzustände, Sucht und Selbstmordgedanken definiert wird.` Jemand anders sagte, wenn wir die geistlichen Augen hätten, um das zu sehen, hätten wir einen Altar voller gelöster Ketten gesehen. Dafür schlägt mein Herz (…), dass dies eine belastete Generation ist, aber Gott will sie gebrauchen, und wir müssen in sie investieren», so Brown.

«Hilfreiche Erinnerung an die Kraft des Evangeliums»

Analyst Mark Tooley erklärte in der «Christian Post»: «Anekdotisch betrachtet hat sich der Geist der Asbury-Erweckung im letzten Jahr durch die vielen internationalen Teilnehmer weltweit verbreitet, und zwar nicht nur in den Vereinigten Staaten. Wahrscheinlich werden wir in Jahrzehnten von neuen Kirchen und vielleicht sogar von neuen Denominationen oder Gemeinschaften erfahren, die aus der Erweckung hervorgegangen sind.»

Und er fasste zusammen: «Die Asbury-Erweckung war eine notwendige Erinnerung daran, dass Gott oft Überraschungen bereithält und dass sein Erlösungswerk weitergeht. Das meiste von Gottes Erlösungswerk geschieht nicht auf dramatische Weise bei grossen öffentlichen Ereignissen. Meistens entfaltet es sich im Stillen im Leben der Gläubigen. Aber gelegentliche grosse, öffentliche Ausgiessungen sind eine hilfreiche Erinnerung an die Kraft des Evangeliums.» 

Die Asbury University hielt am Donnerstagabend, den 8. Februar, einen besonderen Gottesdienst zum einjährigen Jubiläum ab.

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Datum: 09.02.2024
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / CBN News / Christian Post

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