Basel

Pfarrer als Joker

Die Evangelisch-reformierte Kirche von Basel hat neu einen so genannten "Störpfarrer". Der 57-jährige Viktor Berger wird seinen Kollegen im ganzen Kantonsgebiet aushelfen, wenn es zu Engpässen kommt.
Peterskirche Basel

Nach Angaben der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt ist diese Berufung eine schweizerische Premiere. Sie erfolgt vor dem Hintergrund von "Perspektiven 15". Damit passt die Kirche ihre Strukturen in den nächsten Jahren dem Mitgliederrückgang an. Dabei könne es in Zukunft aber zu personellen Engpässen kommen, wenn etwa in einer Kirchgemeinde gleichzeitig mehrere Abdankungen anstehen.

"Überlaufventil“

Pfarrer Viktor Berger, der seine neue Aufgabe lieber als "Überlaufventil" denn als "Störpfarrer" umschrieben haben will, soll künftig von den Pfarrerkollegen im ganzen Kanton Basel-Land für Abdankungen, Hochzeiten oder auch Pfarrstellvertretungen angefordert werden können.

Er sei insbesondere deshalb für diese Aufgabe ausgewählt worden, weil er populär sei und auch kirchenferne Menschen erreichen könne, liess Roger Thiriet, Informationsbeauftragter Kirche, verlauten.

Teil von "Perspektiven 15"

Im Jahr 2015 wird die Evangelisch-reformierte Kirche (ERK) Basel-Stadt noch 26’000 Mitglieder haben. 1960 waren es 137’000, heute sind es rund 40’000. Im Jahr 2015 wird die ERK noch 18,5 Millionen Franken ausgeben können - 6,6 Millionen weniger als 2005. Die Kirche geht davon aus, dass sie 2015 weniger Stellen besetzen kann und somit Kirchen und Gemeindehäuser schliessen muss.

Die "Perspektiven 15" sollen dank Synergien bei Gemeinden, Stellen und Diensten und der "Verzahnung" von gemeinde- und kantonalkirchlichen Ressourcen die Präsenz der Kirche im Kanton auch bei einem Rückgang der Mitgliederzahlen erhalten.

Datum: 09.05.2007
Quelle: Kipa

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