Wie Gott dem Liebesbedürfnis des Menschen begegnet

Blick ins Licht

Am Neujahrskurs für Studierende in Moscia forderten Pfarrerin Ruth Mauz und VBG- Mitarbeiterin Ruth Maria Michel die Teilnehmenden zur persönlichen Auseinandersetzung mit dem Wort Gottes heraus.

Gut siebzig Studierende aus der ganzen Schweiz haben sich ins winterliche Moscia gewagt, um gemeinsam die Bibel in den Fokus zu nehmen. Die Begrüssung am Samstagnachmittag macht klar, worum es den beiden Referentinnen, Ruth Mauz und Ruth Maria Michel in erster Linie ging: Den Hunger nach dem Wort Gottes neu zu wecken. So gilt es sich zuallererst bewusst zu werden, wo man persönlich in der Beziehung zur Bibel steht.

Liebeserklärung Gottes

Mit einem Bild des Kindes in der Krippe und den ersten Versen aus dem Johannesevangelium illustriert Ruth Michel die „Fleischwerdung des Wortes“ gemäss Johannes-Evangelium, Kapitel 1. Sie sei eine „einzigartige Liebeserklärung Gottes an die Menschen“.

Auch Ruth Mauz spricht vom Wunder, dass der lebendige Gott redet, und zeigt verschiedene Aspekte dieses Redens auf. Sie betont dabei die Vorliebe Jesu für bildhafte Sprache, Gottes Sprechen durch die Natur, die erhellende Rolle des Heiligen Geistes im Zusammenhang mit dem Wort sowie Träume als göttliche Möglichkeit sich Menschen mitzuteilen. Jesus Christus sei die Mitte der Schrift, und die Bibel eigentlich ein einziger auf den Gekreuzigten weisender Zeigfinger.

Verborgene Schätze

Praktisch wirds beim gemeinsamen Bibellesen in Gruppen. Mit einer den meisten noch unbekannten Methode wird der bekannte Text über die Begegnung Jesu mit der Samaritanerin bearbeitet, umgegraben und nach bisher verborgenen Schätzen abgesucht. Später ist die verändernde Kraft des Wortes das Thema. Wovon lassen wir uns prägen, wovon verändern?

Ruth Michel schickt die Studierenden mit dem barmherzigen Samariter, Marta und Maria in die Stille, um darüber nachzudenken, wann und was Gott zuletzt zu ihnen gesprochen hat, und ob das gehörte umgesetzt worden sei.

Am Silvestertag rücken die beiden Referentinnen gemeinsam die seelsorgerliche Dimension der Bibel ins Zentrum. Ruth Mauz zeigt, dass Gott durch die Bibel, durch Jesus Christus, „unseren tiefsten Schrei nach Liebe beantwortet“ und daraus die Liebe zum Mitmenschen wachsen kann. Weiter weist sie darauf hin, dass das Wort Gottes eine gebündelte Kraft gegen Verunsicherung im Glaubensleben ist, weshalb sie sich eine „geistliche Notfallapotheke“ mit Bibelworten eingerichtet hat. Sie regt an, Bibelworte auswendig, „par coeur“ zu lernen, um sie in Zeiten der Verunsicherung sofort zur Hand, oder eben im Herzen zu haben.

Allerdings dürfe die Bibel nicht als Wohlfühlberieselung missbraucht werden, denn sie sei auch „scharf wie ein zweischneidiges Schwert“.

Gott wirken lassen

Ruth Maria Michel spricht noch einmal die Bedeutung der Stille an. Das Wort Gottes in Ruhe wirken lassen und darauf mit Jesus Christus die Regungen des Herzes besprechen. So regt sie auch an, Bibelworte auswendig, „par coeur“ zu lernen, um sie in Zeiten der Anfechtung sofort zur Hand, oder eben im Herzen zu haben.

Stille Nacht bricht noch gerade nicht herein, zuerst wird noch der Silvesterabend gebührend begannen. „Big brother is watching your family“, ein Familien-Casting gilt es zu bestreiten, eine Jury die auf Politik, Geld und Liebe Wert legt zu überzeugen. Schlussendlich trifft man sich im Schnee unter den Palmen und rutscht gemeinsam ins nächste Jahr, welches mit Tanz und – dann etwas später am Morgen – mit einem Gottesdienst beginnt, worauf dann wiederum der Bus der Linie 21 überflutet wird.

Datum: 13.01.2004

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