«Jingle Bells»: Russen feiern heute
Und dann heisst es immer, die Schweizer seien langsam ... Zwei Wochen nach der westlichen Welt feierten die orthodoxen Christen in Russland in der Nacht auf heute die Geburt Christi.
In den 348 Moskauer Kirchen nahmen knapp 230'000 Gläubige an den Gottesdiensten teil, wie die Agentur Interfax berichtete. Während Ministerpräsident Dmitri Medwedew in der Christ-Erlöserkathedrale zugegen war, besuchte Präsident Wladimir Putin ein Kloster in der künftigen Olympiastadt Sotschi.
«Alles lasst in Liebe geschehen!»
In Anwesenheit hochrangiger Politiker zelebrierte Patriarch Kyrill die dreistündige Messe. In seiner Weihnachtsbotschaft rief das Kirchenoberhaupt seine Landsleute zu mehr Geduld und Liebe im Umgang miteinander auf. «Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark! Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen», zitierte der Patriarch von Moskau und ganz Russland aus dem 1. Korintherbrief.
Patriarch Kyrill erinnerte in seiner Ansprache an die 2013 anstehenden Feiern zur 1025. Wiederkehr der «Taufe Russlands», also der Annahme des Christentums im Jahre 988 durch den Kiewer Fürsten Wladimir.
Aktion zweimal Weihnachten
Immer mehr Russen begehen auch das christliche Weihnachtsfest. Die Zahl soll mittlerweile die Zwei-Millionen-Grenze überschritten haben.
Der Grund für die nun doppelte Feier ist ein ganz einfacher: Die russisch-orthodoxe Kirche behielt auch nach der Kalenderreform im 16. Jahrhundert den «alten» julianischen Kalender bei, der hinter dem «neuen» gregorianischen um 13 Tage hinterherhinkt.
Datum: 07.01.2013
Quelle: Epd