Beten zum Jahreswechsel

Taizé-Jugendtreffen in Rotterdam

In der vergangenen Woche haben 30.000 Europäerinnen und Europäer am traditionellen Jugendtreffen der ökumenischen Gemeinschaft gemeinsam gebetet und gesungen.
Rund 30.000 Jugendliche nahmen am Taizé-Treffen in Rotterdam teil. (Foto: taize.fr)
Frère Alois bei einem Besuch in Zürich, November 2010.

Das traditionelle Jugendtreffen der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé wurde am 28. Dezember in Rotterdam eröffnet. Rund 30.000 Jugendliche aus allen Teilen Europas nahmen an der Begegnung teil, wie die Taizé-Bruderschaft mitteilte. Bis zum Neujahrstag wollen sich die Teilnehmer untereinander austauschen, gemeinsam singen und beten.

Der Leiter der ökumenischen Gemeinschaft, der deutsche Bruder Alois, lud die Jugendlichen ein, ihre Lebensfreude wachzuhalten. Dabei gehe es nicht um die Flucht vor Leid. Vielmehr beinhalte die Lebensfreude Dankbarkeit für das Geschenk des Lebens. «Das Leben ist ein Geschenk, das nicht von uns selbst kommt», sagte Frère Alois. Wenn Leben als Geschenk wahrgenommen werde, sei dies Anlass zu Freude und zu Verantwortungsbereitschaft.

Aus Ost und West

Unter den 30.000 Jugendlichen, die in das niederländische Rotterdam reisten, sind viele Osteuropäer: Aus Polen nahmen 6.000 junge Menschen teil, aus Russland 250 und aus Litauen 600. Unterkunft fanden die Jugendlichen in Familien und Kirchengemeinden. Jeweils morgens, mittags und abends wurde gemeinsam gebetet. An Silvester wurde ein «Fest der Völker» gefeiert, um 23 Uhr startete ein «Nachtgebet für den Weltfrieden». Daneben gab es zahlreiche Workshops.
Die ökumenische Mönchsgemeinschaft von Taizé organisiert seit 1978 jeweils zum Jahreswechsel ein Jugendtreffen in einer europäischen Grossstadt. Erstmals fand die Veranstaltung in den Niederlanden statt. Zum Jahreswechsel 2011/12 hat Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) das Jugendtreffen in die deutsche Hauptstadt eingeladen.

Spirituell wegweisend

Die ökumenische Gemeinschaft von Taizé wurde während des Zweiten Weltkrieges von dem Schweizer reformierten Theologen Roger Schutz gegründet. Der 1915 im Jura geborene Schutz wollte «die Zerrissenheit unter den Christen und die Konflikte in der Menschheit» überwinden helfen. Dazu zog sich der damals 25-jährige Pfarrerssohn 1940 in das kleine Dorf Taizé bei Cluny im Burgund zurück. Der als Frère Roger bekannte Schutz gilt als eine der großen spirituellen Persönlichkeiten im Christentum.
Bekanntgeworden ist die Kommunität von Taizé vor allem durch einprägsame, meditative Lieder, die unter Christen in aller Welt verbreitet sind. Heute leben in der ökumenischen Gemeinschaft mehr als 100 Brüder aus rund 25 Ländern. Viele arbeiten zudem in den Armenvierteln der Welt. Ihren Lebensunterhalt bestreiten sie mit Einkünften aus ihrer Arbeit.

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Datum: 03.01.2011
Quelle: Livenet.ch / EKD

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