Sechs Mitarbeiter in den Trümmern verloren
Samuel Schmid trauert um seine Mitarbeiter. Insgesamt sechs Lehrer haben unter den Trümmern den Tod gefunden, ausserdem haben auch die Schüler der drei Schulen insgesamt 33 Angehörige verloren. Schmid: «Unsere Betroffenheit ist gross.»
Bis jetzt konnten nicht alle Schüler mit ihren Verwandten Kontakt aufnehmen. Der Freundes-Dienst versucht ausserdem, viele verlorengegangene Kinder zu ihren Eltern zurückzuführen. Wichtig sei es, so Schmid, dass die Kinder geschützt werden, damit sie nicht Opfer von Missbrauch, Gewalt oder sogar Sklavenhandel werden. Von Adoption halte er wenig, sagt Schmid: «Wir möchten die Kinder im Land behalten und ihnen in Haiti eine Perspektive bieten.»
«Bald kein Platz mehr»
Noch immer ist das Chaos gross. Gestern, erzählt Samuel Schmid, Leiter des Hilfswerks, haben seine Mitarbeiter Reis für rund 10‘000 Franken an Bedürftige verteilt. Es habe aber nicht gereicht. Viele Menschen strömten jetzt aufs Land. Die Regierung habe die Empfehlung abgegeben, aufs Land zu reisen, da es dort sicherer ist.Dazu wurden sogar staatliche Busse eingesetzt. Leider, so Schmid, spitzt sich die Situation jetzt auf dem Land zu, weil Zehntausende eine Bleibe suchen. «Die Haitianier sind solidarisch, sie halten zusammen. Familien auf dem Land nehmen Flüchtlinge auf, aber bald gibt es kein Platz mehr.»
Hilfe beim Finden der Eltern
Samuel Schmid reist in zehn Tagen nach Haiti, um die Hilfe zu koordinieren und seine Mitarbeiter zu unterstützen. Er will vielen Kindern helfen, ihre Eltern wiederzufinden und Entscheidungen über den Wiederaufbau treffen. «Wir müssen den Menschen so schnell als möglich eine Perspektive geben. So wollen wir zeigen, dass Christen da sind, wenn sie gebraucht werden.»Website
www.freundesdienst.org
Datum: 02.02.2010
Autor: Iris Muhl
Quelle: Livenet.ch