Suchmaschine mit Verhaltenskodex

crossbot

Die christliche Suchmaschine www.crossbot.de setzt als erste Suchmaschine einen Verhaltenskodex für mehr Transparenz im Internet ein. Auf der crossbot-Seite wird erläutert, wie die Suchmaschine funktioniert und warum die Suchergebnisse in einer bestimmten Reihenfolge aufgelistet werden.

Mit der Einführung des Kodex will die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zeigen, dass die Betreiber weder die Ergebnisse manipulieren noch die Daten der Besucher auswerten. „Anbieter, die durch offensichtliche Fehlinformation oder Mehrfachanmeldung so genanntes „Spamming“, eine besonders gute Position in den Ergebnissen, erreichen wollen, schliessen wir rigoros aus“, sagt Markus Eisele, Leiter Internet beim Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik.

Transparenz

Der „Code of Conduct“ entstand im Rahmen des Projektes „Transparenz im Netz“ der Bertelsmann Stiftung. In einer Studie der Stiftung zeigte sich, dass nur wenige Nutzer wissen, wie die Rankings innerhalb der Suchergebnisse zustande kommen oder wie sich Suchmaschinen finanzieren. Ausserdem werden Resultate einer Suche zunehmend von aussen durch kommerzielle Website-Anbieter manipuliert, die eine Top-Platzierung ihrer Website erzielen wollen.

„Als ‚Gatekeeper’ lenken die Suchmaschinen die Aufmerksamkeit der Nutzer und haben damit publizistische und ökonomische Macht“, sagt Professor Dr. Marcel Machill, Journalistik-Professor an der Universität Leipzig und Berater der Bertelsmann Stiftung. Während sich Journalisten jedoch an den Pressekodex halten müssten, gebe es für Suchmaschinen keine verbindlichen Qualitätsstandards. Dies wolle die Bertelsmann Stiftung mit ihrer Initiative ändern.

Im Verhaltenskodex ebenso festgeschrieben ist das Ziel, Kinder und Jugendliche vor jugendgefährdenden Inhalten zu schützen. Die Suchmaschinenbetreiber sollten daher Familienfilter zur Verfügung stellen mit dem Hinweis, dass Filter keine absolute Jugendschutzsicherheit gewährleisten können und Kinder nicht ohne Aufsicht der Eltern das Internet nutzen sollen. "Crossbot macht prinzipiell keine jugendgefährdenden Inhalte verfügbar. Gibt es einmal Anzeichen, dass zweifelhafte Inhalte doch zu finden sind, werden wir umgehend die betroffenen Internetadressen in crossbot sperren", erklärt Tom O. Brok, Leiter der Internetarbeit der EKD und einer von zwei Jugendschutzbeauftragten von crossbot.

Mit Microsoft MSN Deutschland, AOL Deutschland und dem Webkatalog Allesklar.com unterstützen ausserdem drei weitere für den deutschen Suchmaschinenmarkt besonders wichtige Anbieter die Idee des Stiftungs-Codes. Auch die Meta-Suchmaschine MetaGer hat dem Verhaltskodex bereits zugestimmt.

Ausführliche Ergebnisse der Suchmaschinenstudie und der Code of Conduct sind in der Publikation „Wegweiser im Netz. Qualität und Nutzung von Suchmaschinen“ (Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2003, ISBN 3-89204-714-6) nachzulesen.

Der Kodex («Code of Conduct») wurde von der Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh entwickelt. crossbot gilt als die grösste und umfassendste christliche Suchmaschine weltweit. Sie wurde von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und dem Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) entwickelt und umfasst bisher rund 450.000 Einzelseiten zu allen Themen des christlichen Glaubens und der Kirche.

Datum: 30.01.2004
Quelle: EKD

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