Monarchfalter haben einen sehr komplexen Lebenszyklus. Die Paarung der Schmetterlinge findet jeden Sommer östlich der Rocky Mountains statt. Die Falter fliegen zum Überwintern bis weit nach Zentralmexiko. Das kühle aber trockene Klima in Mexiko bietet den Schmetterlingen optimale Lebensbedingungen. "Die Temperaturen werden sich nicht deutlich ändern", erläutert Karen Oberhauser von der University of Minnesota, St. Paul, "die Kombination niedriger Temperaturen und steigender Regenmengen wird jedoch schlimme Folgen haben." Derartige Witterungsverhältnisse hätten in den letzten zwanzig Jahren bereits mehrfach zu Massensterben unter den Faltern geführt. Schon geringe Temperatur- und Niederschlagsänderungen können eine riesige Zahl von Tieren ausrotten. 1992 hat ein einziger Sturm 82 Prozent einer Falter-Kolonie vernichtet. Um die Auswirkungen des Klimawandels zu testen, fütterten Oberhausen und Peterson ihre Modelle mit Daten aus zwei eher konservativen bzw. liberalen Vorhersagen des britischen Hadley Centre. "In keinem Fall sagte mehr als die Hälfte der Modelle eine fortgesetzte Eignung der gegenwärtigen Winterquartiere für Monarchfalter voraus", schreiben die Forscher. Neben den Veränderungen des Klimas machen auch andere Umweltfaktoren das Leben der Schmetterlinge schwer. Insbesondere die Rodung der Wälder zur Schaffung neuer Landwirtschaftsgebiete verringern den natürlichen Lebensraum. Bis heute ist den Wissenschaftlern nicht klar, wie die Falter es schaffen die gewaltigen Distanzen mit Präzision zu überwinden. Die Forscher fürchten, dass die Schmetterlinge noch vor der wissenschaftlichen Erklärung ausgestorben sein könnten.
Datum: 13.11.2003
Quelle: pte online