Auch in der Schweizer Politik können wir beobachten, dass die Schuld gerne den anderen zugewiesen wird. Wir Schweizer haben die Angewohnheit, besonders den Staat für Probleme verantwortlich zu machen. Eine gesunde Gesellschaft braucht Menschen, die bereit sind, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen. Menschen, die Ja sagen können, zu ihrem Ja stehen und auch bereit sind, mit den Konsequenzen zu leben. Menschen, die zu ihren Fehlern stehen können und ihre persönlichen Grenzen bejahen. Mose ist mir darin ein grosses Vorbild. Er gab sein schönes Leben in Midian auf und liess sich von Gott in eine verantwortungsvolle Aufgabe rufen. Seine Aufgabe, das Volk Israel aus Ägypten zu führen, brachte ihm nicht Ruhm und Macht, sondern viel Ärger. So schrie er zu Gott: „Ich vermag all das Volk nicht allein zu tragen, denn es ist mir zu schwer“ (4 Mo 11). Er musste sich nicht schämen, dass er an seine Grenzen kam. Er wusste, dass Gott ihm in seinen Aufgaben beistehen wird und er sich weder vor den Menschen noch vor Gott profilieren muss. Für unsere Gesellschaft ist es wichtig, dass wir einerseits bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und uns nicht in unseren frommen Kreisen verstecken. Andererseits ist für mich die Investition in andere Menschen und im speziellen in die Jugend ein Muss. Jethro beschreibt in 2. Mose 18 die Anforderung für Menschen, die für verantwortungsvolle Aufgaben angefragt werden. Sie werden umschrieben als Menschen mit Ehrfurcht vor Gott, welche zuverlässig und unbestechlich sind und die Wahrheit lieben. Wichtig ist, dass wir in diese vier Werte investieren und dabei nicht vergessen, bei uns selbst zu beginnen. Benedikt Walker ist Leiter der VBG benedikt.walker@eVBG.ch Autor: Benedikt Walker
Quelle: ebausteine
Datum: 03.08.2004