Sarkozy: Abwesenheit Gottes führt zu Dramen

Nicolas Sarkozy

Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy hat erneut zu religiösen Fragen Stellung genommen. Die Dramen des 20. Jahrhunderts seien nicht auf ein Übermass der Gottesidee, sondern auf deren Abwesenheit zurückzuführen.

Bei einer Veranstaltung des Dachverbandes jüdischer Organisationen erklärte Sarkozy, eine Welt ohne Gott, wie sie Nationalsozialismus oder Kommunismus aufzubauen versucht hätten, seien gescheitert.

Gleichzeitig wies der Staatspräsident den Vorwurf zurück, eine religiöse Moral über eine humanistische Moral gestellt zu haben. Er habe nie behauptet, dass religiöse Moralvorstellungen überlegen seien.

Sarkozy war im Dezember auf Kritik von Freidenkern und der Opposition gestossen, als er erklärte, die Rolle eines Geistlichen bei der Weitergabe der Werte könne nicht durch einen Erzieher ersetzt werden. Sie sahen durch die Äusserungen die gesetzlich verankerte Trennung von Staat und Kirche in Gefahr.

"Unterschiedliche Aufgaben"

Sarkozy sagte nun, damit habe er nicht die Rolle von Erziehern schmälern wollen. Es gehe um unterschiedliche Aufgaben. Während eine weltliche Moral Vernunftgründe in den Mittelpunkt stelle, erinnere eine religiöse Moral jede Gesellschaft und jede Epoche daran, nicht nur an ihre eigenen Ziele zu denken.

An dem Jahresessen des Dachverbandes nahmen neben Sarkozy auch Premierminister François Fillon und zahlreiche Regierungsmitglieder teil. Auch die führenden Repräsentanten der christlichen Kirchen und des Islam waren anwesend.

Datum: 16.02.2008
Quelle: Kipa

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