„Jesus Christus war der grösste Heiler aller Zeiten“

Die Bücher von Pfarrer Daniel Hari polarisieren. In der Esoterik-Szene kommen sie gut an. An den diesjährigen  Basler PSI-Tagen führte Hari sogar Heilungs-Demonstrationen durch. Eine Anmassung?
Pfarrer Daniel Hari
«Heilen wie Jesus»
«Lieben wie Jesus»
Daniel Hari am Männertag in Wettingen im vergangenen Oktober

Wenn ein Pfarrer hinter der Kanzel steht, dann leuchtet das noch ein. Aber hinter einem eigenen Stand an den Basler PSI-Tagen[i], das ist schon eher ungewöhnlich. Ausserdem ist in diesen Tagen sein neues Buch «Lieben wie Jesus» aus der Druckerpresse gekommen. Daniel Hari scheint keine Berührungsängste zu kennen und redet offen über Gott, die Welt und die Hölle.

Daniel Hari, Sie sind seit Jahren an den Basler PSI-Tagen dabei. Und Sie sind Pfarrer. Was macht ein Pfarrer dort?

In erster Linie bin ich nicht Pfarrer, sondern ein Nachfolger von Jesus. Und Jesus ging dorthin, wo die suchenden Leute waren. Esoterisch orientierte Menschen sind vielleicht die einzige Gruppe in der Gesellschaft, die offen zugibt, dass sie sucht. Bei denen bin ich und vertrete dort das, was Jesus Christus anbietet: das Evangelium, die Gute Nachricht. Viele suchen auch Heilung. An unserem Stand «Omegalive» beten wir für kranke Menschen und erklären ihnen das Evangelium. Daneben laden wir sie auch zu unseren Seminaren ein oder bieten die Bücher «Heilen wie Jesus» und «Lieben wie Jesus» an. Wir wollen auf die Bedürfnisse eingehen, die die Menschen haben.

Wie hat Jesus denn geliebt, und wie setzen Sie das an den PSI-Tagen um?

Jesus Christus hat die Menschen bedingungslos angenommen, wie er sie vorgefunden hat: suchend, fragend oder auch krank. Sie mussten bei ihm keinerlei Vorbedingungen erfüllen. Viele Menschen haben in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Christen gemacht. Und dort versuche ich den Gegenbeweis anzutreten und zu zeigen, dass wir offen sind für Gespräche und fürs Gebet mit den Leuten.

Ihr erstes Buch hiess: «Heilen wie Jesus». Was hat das ausgelöst?

Manche Leute stossen sich am Titel und fragen: «Ist denn das überhaupt möglich? Ist denn das erlaubt?» Im ersten Brief an Timotheus 2, Vers 4, steht: «Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.» «Helfen» bedeutet im griechischen Urtext «retten, heilen, befreien». Gott will also, dass alle Menschen gerettet, geheilt und befreit werden. Wenn wir Jesus nachfolgen, können wir das auch anbieten. Für nicht weniger hat Jesus seine Jünger ausgesandt.

Mit dem Buch «Heilen wie Jesus» spreche ich in erster Linie kranke Menschen an; aber auch Heiler aus der esoterischen Szene, die oft intuitiv spüren, dass ihnen noch etwas fehlt. Viele von ihnen wissen, dass Jesus Christus der grösste Heiler aller Zeiten war. Und dann beschreibe ich, was es bedeutet, wenn Jesus heilt; nämlich nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Wir haben erlebt, dass Leute mit Selbstmordgedanken wieder davon frei geworden sind, oder auch von Hassgefühlen  und Mordgedanken. Aber auch von schwersten Krankheiten wie unheilbarem Magen-Darm-Krebs.

Jesus hat zahllose Heilungen vollbracht. Und dann hat er gesagt: «Jetzt macht ihr dasselbe und sogar noch Grösseres!»[ii] Das ist das Kernanliegen meines Buches. Mir ist bewusst: Das bricht einiges auf. Manches ist auch noch nicht beantwortet oder wirft bei manchen weitere Fragen auf. Auf die gehe ich in dem zweiten Buch ein: «Lieben wie Jesus».

Dann kann man Sie wohl bald einmal als «Heiler der Nation» bezeichnen ...

Nein, das wäre ein absolutes Missverständnis. Jeder kann im Auftrag von Jesus heilen. «Gottes Stellvertreter», das ist nicht ein einzelner Mann in einer südeuropäischen Hauptstadt. Noch weniger bin ich das. Sondern im Gegenteil: Als Nachfolger von Jesus Christus können wir alle das lernen. Er hat uns das sogar geboten.

Die Gabenlehre in der Gemeindewachstumsbewegung und anderswo hat eine riesige Verwirrung gebracht. Sie setzt den Akzent völlig falsch. Dort heisst es, dass ein paar wenige die Gabe des Heilens haben. Aber als Jesus seine Jünger losschickte, da hiess es: «Geht das Evangelium verkünden, Kranke heilen, Dämonen austreiben, Aussätzige reinigen, Tote auferwecken.»[iii] – Das sind die Zusagen und zugleich die Anforderungen an einen Nachfolger. Sie sind also viel viel höher, als man landläufig denkt. Was aber entscheidend ist: Jesus glaubt an uns. Er traut uns einiges zu und rüstet uns (nicht mich als Einzelnen) aus mit Vollmacht.

An den PSI-Tagen bieten wir Heilungs-Demonstrationen an. Ich bin den halben Nachmittag etwas ausserhalb gesessen und konnte sehen, wie Leute, die erst kürzlich zum Glauben an Christus gekommen sind, andere mit Rückenproblemen und anderen Krankheiten geheilt haben. So etwas vervielfältigt sich.

Wie ist das für Sie, wenn Sie das sehen?

Es ist für mich eine Riesenfreude. Jesus hat einmal 72 Nachfolger ausgesandt. Sie kamen ja völlig begeistert zurück und waren ganz ausser sich, was sie jetzt alles können. «Dämonen waren uns untertan», haben sie geschwärmt. Jesus sagte zwar: «Freut euch noch mehr darüber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind!» Aber kurz darauf steht, dass Jesus grosse Freude hat und darüber jubelt, dass Gott dieses Geheimnis den ganz einfachen Leuten gezeigt hat und die das jetzt umsetzen können.[iv] Die Hochintelligenten, die Gelehrten, schnallen es einfach nicht.

In Ihrem Buch kommt auch die Hölle vor. Wie kommen Sie in einem Buch über die Liebe auf so ein Thema?

Es macht einfach keinen Sinn, bei der Liebe die Wahrheit auszublenden. Das wäre fatal. Wenn ich weiss, dass ein geliebter Mensch in grosser Gefahr ist, dann werde ich alles daransetzen, um ihn zu warnen. Nehmen wir das Beispiel Tsunami. Ein Vorwarnsystem existierte nicht. Nach der Katastrophe weiss man aber, was so ein Seebeben auslösen kann. Wenn man trotzdem immer noch nichts installieren würde, dann könnte man auf die ganze humanitäre Hilfe pfeifen. Echte Liebe nimmt jene Erfahrung ernst.

Und genauso gibt es Warnhinweise von Menschen mit Nahtoderfahrungen. Manche werden verschwiegen. Ich denke an den amerikanischen Herzchirurgen Maurice S. Rawlings. Er war Atheist, glaubte nicht an Gott. Bei einer Notoperation aber schrie ein Patient: «Hilf mir, hilf mir, lass mich nicht sterben! Belebe mich wieder! Ich bin verloren! Ich bin im Feuer! Ich bin in der Hölle!» Der Atheist sprach ihm ein Gebet vor und erlebte, wie dieser Patient nicht starb. Er nahm dieses Gebet auf und fand innere Ruhe.

Nahtoderfahrungen sind ein Hinweis. Auch die Bibel gibt solche Hinweise. In den Religionen werden immer beide Realitäten beschrieben, Himmel wie Hölle. Die Liebe verschliesst die Augen nicht vor den negativen oder unangenehmen Dingen. Wir wollen den Leuten also nicht Angst machen, sondern sie vor einer Gefahr warnen.

Datum: 18.11.2005
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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