Bern

Erster Gebetstag des Freikirchenverbands

Am letzten Samstag trafen sich in Bern 60 Freikirchenleiter zu einem Gebetstag. Sie beteten für eine Durchdringung der Schweiz mit dem Evangelium und brachten Anliegen aus ihren Kirchen und der Gesellschaft vor Gott. Auch für den Irak wurde gebetet. Zum erstenmal hatte der VFG, der Verband evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Deutschschweiz, zu einem solchen Treffen eingeladen. Max Schläpfer, der neue VFG-Präsident, begrüsste die Teilnehmer (weniger als erwartet) mit dem Wunsch nach „Gottes Kommen in Vollmacht“ – und dem Hinweis, gerade bei christlichen Leitern sei die Zeit zum Beten umkämpft. Daniel Rüegger, der neue teilzeitliche Sekretär des VFG, stellte die gewachsenen sozialen Probleme der Schweiz vor Augen; er erwähnte den Lehrstellenmangel, die Asylproblematik und die Schwierigkeiten von Gesetzgeber und Polizei mit Cannabis. ‚Ringen um eine geistliche Bewegung in unserem Land‘ Max Schläpfer sprach von einer „starken geistlichen Not“ der Schweiz, der Christus abhelfen könne. Darum, so Schläpfer, „bleiben wir dran im Gebet, dass die Schweiz ergriffen wird von der Kraft des Heiligen Geistes, dass sie durchdrungen wird vom Evangelium“. In wechselnden Kleingruppen beteten die Teilnehmer für die genannten und eigene Anliegen. Eine Band der gastgebenden Pfingstgemeinde umrahmte die Veranstaltung mit Lobpreisliedern. Die Hauptsache für die evangelischen Freikirchen in der Schweiz – der VFG vertritt nach eigenen Angaben 600 lokale Gemeinden mit 150'000 Mitgliedern und Freunden – bleibt das „Ringen um eine geistliche Bewegung in unserem Land“ durch die Erneuerung vieler Menschen im Glauben an Christus. Der Berner Pastor Daniel Moser, Leiter der freien charismatischen Gemeinden, unterstrich mit Verweis auf den neutestamentlichen Titusbrief die Notwendigkeit „gesunder“ biblischer Lehre; diese lasse Gemeinden stark werden und wachsen. Gebet auch für Polizisten und Richter Aber auch die gesellschaftlichen und staatlichen Strukturen wurden ins Gebet genommen: Der Berner Fürsprecher Peter Deutsch, Leiter der Baptisten, führte ins Gebet für die Schweiz ein. Die dafür abgegebenen Karten regten sowohl zum Danken („für die sozialen Einrichtungen“, „für verantwortungsvolle Arbeitgeber“, „für die Neutralität der Polizei“) wie zum Bitten an („um Weisheit für all unsere Richter“, „um Schutz vor Verwilderung in der Gesellschaft“, „um besonderen Schutz für die Kinder“, „um Weisheit im Umgang mit den Asylsuchenden“). Die Anwesenden beteten in fünf Gruppen für Rechtsprechung, Polizei, Wirtschaft, Bildung und Regierung. Der Gebetstag dauerte von 10-15 Uhr. Er ermöglichte in zwei halbstündigen Pausen (die Veranstalter stellten Getränke bereit) Gespräche und im dritten Teil das Beten für persönliche Anliegen in Zweier- und Dreiergruppen. Einmal fanden alle Teilnehmer zu den gleichen Worten: Als Antwort auf die Zehn Gebote, die von zwei Leitern rezitiert wurden, beteten sie in liturgischer Form vorformulierte Sätze. Darin baten sie um Vergebung für Verfehlungen. Zugleich baten sie um eine Erneuerung des persönlichen Lebens und der Gesellschaft nach den guten Weisungen Gottes (siehe nachfolgend). Gebet nach den Zehn Geboten Ich bin der Herr dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
Versammlung der Freikirchenleiter
Freikirchenleiter im Gespräch: René Winkler (Chrischona), Max Schläpfer (Pfingstmission), Claudius Zuber (Freie Evangelische Gemeinden) und Paul Beyeler (Freie Missionsgemeinden).

Alle: Dir allein will ich dienen. Dich allein will ich anbeten.
Du bist mein Schutz, Vater.
Du bist mein Heil, Jesus Christus.
Du bist mein Tröster, Heiliger Geist.

Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen.

Alle: Nimm meine falschen Gottesbilder von mir.
Bewahre mich vor allem Götzendienst.
Dich allein will ich sehen als meinen Gott.

Du sollst den Namen des Herrn deines Gottes nicht missbrauchen.

Alle: Vergib mir, wo ich deinen Namen zu meiner Ehre missbraucht habe.

Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest.

Alle: Lass uns neu den Wert des Ruhetages erkennen.
Bewahre uns den Tag der Ruhe.
Schenke uns die nötige Zeit für die Gemeinschaft mit dir.

Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.

Alle: Wir bitten für die vielen Kinder, denen Mutter oder Vater fehlen.
Gib uns Weisheit in der Erziehung.
Vergib uns unsere Schuld.

Du sollst nicht töten.

Alle: Schütze das Leben der Ungeborenen.
Wir bitten für die Angehörigen der Kriegsopfer.
Bewahre uns vor Krieg und Terror.
Hilf, dass wir nicht töten mit unserer Zunge.

Du sollst nicht ehebrechen.

Alle: Bewahre unsere Ehen und Familien.
Vergib uns unsere eigene Schuld.
Wir bitten um eine neue Erkenntnis für den Wert der Ehe.

Du sollst nicht stehlen.

Alle: Schenke uns offene Hände und neue Freude zum Geben.
Lass uns genügen an dem, was wir haben.
Schütze uns vor allem Unrecht.

Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten

Alle: Vergib uns das viele Unrecht, das wir mit unserem Reden anrichten.
Gib uns Worte der Weisheit und der Liebe.
Lass uns barmherzig sein.

Du sollst nicht begehren, was dein Nächster hat.

Alle: Der Neid zerstört uns selber und unsere Beziehungen.
Gib uns auch Freude an dem, was andere haben.
Lass uns froh werden über den Besitz des ewigen Lebens.

Amen.

Datum: 11.04.2003
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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