Mit dem "Dream Team" unterwegs ins Land der Träume

Das siegreiche Team, rechts Trainer Thomas Abbühl
Jason Abbühl: noch nicht zwei – schon dabei

Der Sieger des Unihockey-Masters-Turniers 2003 heisst nicht ganz zufällig ‚Dream Team Bäretswil'. In den letzten drei Jahren landete die Equipe aus dem Zürcher Oberländer Dorf jedesmal auf dem 2. oder 3. Platz, wenn die besten Mannschaften aus den Deutschschweizer BESJ-Jungscharen ihren Champion ausmachten. Nun hats zum Sieg gereicht.

Den Ausschlag gaben das Kombinationsspiel, mit dem die Bäretswiler auf dem kleinen Feld Räume öffneten, die Defensivstärke, die mentale Stabilität, die sie Rückstände aufholen liess, und eine grössere Zahl ideenreicher, schneller Spieler. Einige Stationen auf dem Weg des ‚Dream Teams':

Sommertraining

Der Trainer Thomas Abbühl, von allen ‚Thöme' genannt, hat sich viel vorgenommen fürs Masters-Turnier 2003. Und er hat zeitig mit den Vorbereitungen begonnen. Im Sommer führt er ein Lager mit intensivem Training mit 33 Teilnehmern durch. Darauf fahren die besseren Spieler dreimal in den Aargau, spielen mit um den BFL-Cup. Seit Herbst trainieren sie zwei- bis dreimal in der Woche und spielen oft am Samstag in der nahen Fägt-ory in Dürnten.

Zwischendurch lädt Thöme die Kids zum Nachtessen ein, um das Team zu kitten (die Spieler gehen in verschiedene Schulen und verschiedene Kirchen). Bäretswil hat 4'200 Einwohner und liegt zwischen Wetzikon und Bauma im Zürcher Oberland. Insgesamt 65 Kinder zwischen 7 und 16 Jahren kommen ins Unihockey-Training, das Teil der Jugendarbeit der Chrischonagemeinde im Ortsteil Adetswil ist.

Die Familie dabei

Dass seine Frau Debby im Dezember das zweite Baby bekommt, ist für Thöme kein Grund, sich zurückzunehmen. Abbühls fahren mit Kind und Kegel nach Lyss: Salome, fünf Wochen alt, scheint sich schon an den Unihockey-Lärm gewöhnt zu haben. Und Jason, noch nicht zwei, weiss bereits mit dem Unihockey-Stock umzugehen; er kommt mit aufs Siegerfoto.

Das Turnierwochenende hat für die Bäretswiler bereits am Freitagabend begonnen. Da die erste gemeinsame Übernachtung erfahrungsgemäss mit wenig Schlaf endet, hat Thöme die Teens bereits am Freitagabend versammelt. Sie schlafen bei ihm zu Hause. Am Samstagabend verzieht sich das ‚Dream Team' rasch in ein Nachbardorf von Lyss und schläft in Privathäusern.

Die Jüngeren motivieren

Damit auch jüngere Spieler eine Chance haben, dürfen am diesjährigen Masters höchstens sechs Burschen der obersten Jahrgänge 1987 und 1988 teilnehmen. So steht Jonas, der Topspieler der letzten Turniere, an der Bande. Andreas, der ruhige Dachdeckerlehrling, dem ausserhalb des Spiels der wendige Stürmer nicht anzusehen ist, kann nochmals mittun - beim vierten Anlauf solls gelingen.

Der BESJ will Mädchen dabei haben, mindestens eines pro Team. Andere Teams haben Feldspielerinnen; bei Bäretswil kniet Maggy im Tor. Sie lässt sich auch von Schüssen aus dem Hinterhalt selten überlisten: Ganze sechs Mal muss sie hinter sich greifen in acht Spielen, fast hundert Spielminuten. Jonathan deckt als Verteidiger den rückwärtigen Raum geschickt ab; er ist, wie er im Halbfinal zeigt, auch für einen Sololauf mit erfolgreichem Torschuss gut.

Weite Pässe und Kombinationen

In den Sturm wirft Thöme zwei Paare, denen fortwährend erfolgsträchtige Kombinationen gelingen: Andreas zaubert mit dem mindestens einen Kopf kleineren Martin und und spielt die Gegner schwindlig. David und Pascal schlagen und erhaschen weite Pässe und finden einander vor dem Tor. Die Spieler (die übrigens in vier verschiedene christliche Gemeinden gehen) spielen nicht in einem Unihockey-Club - Bäretswil hat im Unterschied zu anderen Teams in Lyss keinen vom Verband lizenzierten Spieler dabei.

Konzentriert beobachten Thöme und Jöne den Verlauf. Wenn Bäretswil fünf Tore im Vorsprung liegt, kommen drei jüngere Spieler aufs Feld: Der Trainer hat sie mitgenommen, dass sie früh Masters-Luft schnuppern.

Bitte um Gottes Segen

Hinter allem Treiben steckt bei Thöme das Motiv, Kinder mit Jesus Christus bekannt zu machen. Vor den sonntäglichen Qualifikationsspielen steht das Team in der Frühe zusammen und bittet Gott um Bewahrung und Gelingen.

Datum: 21.01.2003
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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