Wichtige Grundsätze

Mit Gott in Führung gehen

Für jeden, der eine leitende Position in einem Unternehmen bekleidet oder selbstständig ist, besteht eine Kernaufgabe darin, Mitarbeiter zu führen. Wenn man in dieser Hinsicht kein Naturtalent ist, kann das als sehr anstrengend und kompliziert, erlebt werden.
Christliche Werte in der Wirtschaft

Führende sind verpflichtet, Ziele für das Unternehmen zu erreichen und müssen hierzu oft genug ihre Mitarbeiter hart an die Grenzen ihrer Belastungs- und Leistungsfähigkeit führen. Andererseits werden Chefs, die in ihren Mitarbeitern wertvolle Menschen wahrnehmen, stets versuchen, gerecht, freundlich und ihnen zugewandt zu agieren. Richtig führen heisst vor allem, das Beste für den Geführten zu wollen.

Wer findet den guten Mix?

Wer aber kann den hohen Ansprüchen Integrität und Authentizität gerecht werden? Welche Führungspersönlichkeiten gelten als Vorbilder? Welche Abteilungsleiter meinen tatsächlich immer Ja und Nein, wenn sie das so sagen? Welche Chefs überfordern ihre Mitarbeiter nicht und bleiben meistens fair? Und welchen Unternehmern ist es ein aufrichtiges Anliegen, dass es ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gut geht, dass sie gefördert werden und am Erfolg des Unternehmens partizipieren? Solche Führungskräfte sind doch so selten, wie kleine grüne Männchen, oder?

Bewusstsein für Grenzen

Eine Voraussetzung für die Qualifikation eines Leiters ist das Bewusstsein, dass man selbst auch nur ein Mensch und weder fehlerlos noch von einer unendlichen Machtfülle umgeben ist. Wer sich seiner Endlichkeit und Begrenztheit nicht bewusst ist, zählt zur Gruppe derer, die nach Gutsherrenart regieren, nämlich mit Zuckerbrot und Peitsche, frei nach Belieben, ohne irgendjemandem Rechenschaft schuldig zu sein.

Solche selbstherrlichen Typen können dies oft jahrelang ungestraft tun, bis ihnen eines Tages ihre Grenzen aufgezeigt werden. Inzwischen haben an einem solchen Ort viele Mitarbeiter gekündigt oder sind gegangen worden. Einem Unternehmen tut das kaum gut.

Rest «muss Gott machen»

Zu den Menschen, die ihre Begrenztheit angenommen haben und konstruktiv damit umgehen können, zählen vielfach Christen, die sich immer wieder Gedanken über ihre Beziehung zu ihrem Gott machen. Sie erkennen, dass sie selbst Geführte sind und widersetzen sich diesem Wissen überhaupt nicht. Sie haben verstanden, dass sie nicht alles im Griff haben können, sondern nur bis zu einer bestimmten (für jeden unterschiedlich zu definierenden) Grenze gestalten und entscheiden sollten. Den Rest «muss Gott machen», sagen sie manchmal und haben vielfach erlebt, dass ihr Gott machtvoll das letzte Wort spricht. Im Ergebnis ist dies manchmal durchaus rätselhaft, aber oft auch verblüffend erfreulich.

Umgang mit dem Personal

Für Christen, die ihren Glauben ernst nehmen, und eine Führungsposition innehaben, besteht eine grosse Schwierigkeit darin, mit problematischen Mitarbeitern angemessen umzugehen.

Vielfach besteht die Ansicht, ein Christ dürfe nicht hart durchgreifen, keine Kündigungen aussprechen, den «Nächsten» (der zu lieben ist) nicht kritisieren usw. Dazu muss klar gesagt werden, dass personelle Probleme in einem Unternehmen die absolute und nur sehr kurzfristige Ausnahme bleiben müssen. Lässt sich ein Geführter nichts sagen oder richtet er sich nicht nach den Wünschen des Führenden, so muss auch eine Trennung erwogen und vollzogen werden. Ein Mitarbeiter muss vorrangig dem Unternehmen dienen und an dessen Erfolg interessiert sein. Dafür wird er bezahlt. Nicht etwa für häufige geistliche Gespräche, auch nicht für eine länger anhaltende, unzureichende Leistung.

Menschen loben

Ein, oft falsch angewandtes Führungsinstrument ist das Loben. Mitarbeiter müssen unbedingt gelobt werden, es geschieht im Grossen und Ganzen viel zu wenig. Aber man darf nicht zweckorientiert und berechnend loben, etwa um einen Mitarbeiter in der Firma zu halten. Am besten wirkt Lob, wenn es spontan und ehrlich erfolgt.

Die Faustregel für gute Führung heisst: Umgeben Sie sich mit mündigen Persönlichkeiten. Im Kern brauchen Sie Mitarbeiter, die nicht vom punktuellen Lob abhängig sind, sondern Zusammenhänge verstehen, das Ganze sehen und sich gemeinsam mit Ihnen über Siege freuen und bei Niederlagen mitleiden. Mündigkeit erlangen Mitarbeiter dann, wenn der Führende dies im Sinne des Geführten und des Unternehmens strategisch plant und aktiv fördert.

Motive entscheiden

Diese Führungsgrundsätze gelten für Christen wie für Nichtchristen. Wie und mit welchen Motiven man sie anwendet, kann allerdings entscheidend für das Ergebnis sein. Wahrscheinlich ist es im geistlichen Sinne wirkungsvoller, wenn eine glaubende Führungskraft dem anvertrauten Menschen aufrichtig zugewandt handelt. Die Führungsverantwortlichen werden dann auch gern nach Rat unter vier Augen gefragt und können bei der Gelegenheit überzeugend von ihrem Vertrauensverhältnis zu ihrem Gott berichten.

Buchhinweis: «Mehr als nur ein Job», R. Brockhaus-Verlag, ISBN-Nr. 3-417-11290-7

Datum: 15.07.2013
Autor: Dieter W. Keil
Quelle: IVCG

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung