«Bis zum letzten Atemzug»

Sieber plant Dorf für Arm und Reich – in der Stadt

Der Zürcher Obdachlosen-Pfarrer Ernst Sieber ist schon fast 89. Das hindert ihn nicht daran, noch einen letzten grossen Plan in Angriff zu nehmen: Ein Dorf mitten in der Stadt, wo Arm und Reich miteinander leben: Aus leeren Pfarrhäusern und Kirchen.
Pfarrer Ernst Sieber

Schon als Ernst Sieber 1956 seine erste Stelle als Pfarrer (damals in Uitikon-Waldegg) antrat, war es sein Ziel, die Kirche zu den Menschen zu bringen, erinnert sich Christoph Brunner vom Regionaljournal SRF Zürich/Schaffhausen. Zwar habe er auch immer gerne gepredigt - aber noch lieber packte er an: «Ich sagte immer: Lebt den Glauben», sagte Sieber als «Regionaljournal Wochengast», «behaltet den Glauben nicht im Hosensack. Gönd a d'Seck!»

Das Regionaljournal weist auf die Geschichte des ungewöhnlichen Pfarrers hin: Im Laufe der Jahre baute Sieber drei Dutzend Projekte auf: das Spital Sunne-Egge zum Beispiel, oder das Obdachlosendorf Brothuuse und die Notschlafsstelle Pfuusbus. Die Stiftung Sozialwerke Pfarrer Sieber betreut jährlich 4'700 Menschen.

«Mein letzter Wunsch»

Mit seinen bald 89 Jahren geht er noch regelmässig «uf d'Gass», zu den Menschen am Rand der Gesellschaft. Er ist entschlossen: «Mit den Brüdern und Schwestern in Not halte ich zusammen bis zu meinem letzten Atemzug!»

Doch bevor ihn der Herrgott zu sich hole, wolle er aber noch ein letztes Projekt verwirklichen, sagt Ernst Sieber: Aus leeren Kirchen und Pfarrhäusern in der Stadt Zürich ein Dorf auf die Beine stellen, in dem Arm und Reich miteinander wohnen. Details will er noch keine verraten, aber, so Sieber verschmitzt zum Fernsehmann: «Ich komme dann sicher zu Euch Medien, damit ihr mir helft, meinen letzten Wunsch zu erfüllen.»

Zum Thema:
Für EU-Arbeitsmigranten: Sieber-Werke eröffnen neue Notschlafstelle
Sozialwerke Pfarrer Sieber: «Unser Einsatz ist inspiriert vom Vorbild von Jesus Christus»

Datum: 12.01.2016
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet/ SRF

Werbung
Livenet Service
Werbung