Leitungswechsel bei Vineyard

«Keine Helden, sondern Christusnachfolger»

Die Vineyard Bern feierte zum einen den Viertage-Kongress «The Favor of God», dann den Abschied von Martin und Georgia Bühlmann und schliesslich die Einsetzung ihrer Nachfolger, Marius und Caroline Bühlmann.
Vineyard Bern

Nicht Helden hätten den Grundstein zu Vineyard Bern gelegt, sondern «leidenschaftliche Chris­tusnachfolger». Martin Bühlmann blickt zurück auf 31 bewegte Jahre. Was mit einer Handvoll Menschen begann, hat sich von Bern aus auf über 170 Vine­yard-Gemeinden multipliziert. 1978 kehrten Martin und Georgia Bühlmann aus Indien zurück. Im Herzen trugen sie die Berufung, eine Gemeinde zu gründen. In einem Berner Vorort starteten sie einen Hauskreis mit dem Ziel, nach biblischem Vorbild zu leben und sich um Menschen in Not zu kümmern. 1983 kam es zum Kontakt mit der charismatischen Erneuerungsbewegung.

Von Basileia zu Vineyard

Zusammen mit Pfarrer Marcel Dietler und dem Einzug in die Johanneskirche wuchs die Gruppe stark an. Die Laienbewegung unter dem Dach der evangelisch-reformierten Kirche gab sich einen Namen: «Basileia». Ab 1986 entwickelte sich eine enge Beziehung zu John Wimber und dessen Vineyard-Bewegung. Wimber lehrte, Zeichen und Wunder würden zum Christsein gehören, so wie bei Jesus. Aus der Beziehung zum himmlischen Vater heraus gelte es, «das Zeug zu tun» («Doing the stuff»). In den Folgejahren organisierte Basileia Bern zahlreiche eigene Konferenzen und schloss sich 1989 der Vineyard-Bewegung an. 1994 kommt es unter den Besuchern der Vineyard-Gemeinde von Pastor John Arnott in Toronto zu Phänomenen, die weltweit für Aufsehen und zu Diskussionen führen. Waren Zittern, Umfallen, Schreien Wirkungen des Heiligen Geistes? Während die Vineyard-Leiter dies bejahten, dis­tanzierten sich andere christliche Kreise vom sogenannten «Toronto-Segen».

Rasches Wachstum

Zwar ist heute nicht mehr die Rede von «Power Evangelism», doch für Martin Bühlmann geht es immer «um das Aufeinandertreffen des Reiches Gottes mit dem Reich der Finsternis». Da seien die Kraftwirkungen des Heiligen Geistes die eine und die Barmherzigkeitswerke an Armen die andere Seite. Zu den Armen zählt er Witwen, Geschiedene, Waisen, Kinder von geschiedenen Menschen, materiell und geistlich Arme, Ausländer und Flüchtlinge. Seit 1999 sind Martin und Georgia Bühlmann Leiter der Vineyard-Bewegung in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Aus damals 15 Gemeinden in diesen drei Ländern sind bis heute 90 geworden. Auch in anderen europäischen Ländern entstanden Gemeinden. Einige davon unter Roma und Migranten. Das Schweizer Vineyard-Netzwerk besteht aus 17 Gemeinden. Weitere Initiativen laufen in Hombrechtikon ZH, Kreuzlingen TG, Sursee LU und Stans NW.

Von Martin zu Marius

Viele Reaktionen auf Martin Bühlmanns Rückzug aus der Verantwortung bei Vineyard Bern fielen sehr herzlich aus. David Kleist, Pastor der Pfingstgemeinde Interlaken, dankte ihm für sein «grossartiges Vorbild» und Jakob Wampfler meinte, Bühlmanns «kompromissloses Christsein» habe viel angesteckt, gesegnet und in die Nachfolge geführt.

Vergangenen Sonntag wurden Marius und Caroline Bühlmann als neue Hauptleiter von Vineyard Bern eingesetzt. Seine Eltern bezeichnete Marius als «Vorbilder der Liebe, Annahme, Barmherzigkeit und Grosszügigkeit». Bei ihnen seien Worte zu Taten geworden. Der 38-Jährige Marius studierte Betriebswirtschaft, Caroline ist Psychologin. Marius Bühlmann ist seit fünf Jahren im Berner Leitungsteam. Das charismatisch-ökumenische Denken unterstreicht er durch seine Mitarbeit in der Spurgruppe «Miteinander für Europa», in der sich katholische und reformierte Gemeinschaften für die Einheit der Christen einsetzen.

Von Bern nach Berlin

Heute leben Martin und Georgia Bühlmann in Berlin. Sie sind Teil des «Vineyard International Executive Team». Dieses koordiniert die Arbeit der Vineyard-Bewegung mit über 2500 Gemeinden in 89 Ländern. In Berlin ist die Gründung von 100 Vineyards geplant. «In jedem Kiez und unter jeder Sprachgruppe und sozialen Gruppe», so Bühlmann. Das Evangelium soll die Jesus fernstehenden Menschen erreichen. Zurzeit laufen sechs Gründungsprojekte. Die einzelnen Vineyards bilden zusammen die ­Vineyard Berlin.

Diesen Artikel hat uns freundlicherweise «ideaSpektrum Schweiz» zur Verfügung gestellt.

Datum: 18.10.2012
Autor: Rolf Höneisen
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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