Brockenstube

HIOB öffnet seine Schatztruhe

Die HIOB-Brockenstuben sind Schatzkammern für Schnäppchenjäger. Kürzlich wurden dort sogar eine Bilderversteigerung und eine Modeshow durchgeführt.
HIOB-Präsident Christian Ibach.
«Ganz in weiss ... .» Modeschau in der Filiale in Olten.
Hilfstransport. Im Jahr 2005 führte HIOB 175 Hilfsaktionen in über 30 Ländern durch.

Es begann mit einem Geschenk: 180 Bilder aus einem Spital, das aufgelöst wurde. HIOB-Präsident Christian Ibach liess die Gemälde schätzen und lud anschliessend zu einer Versteigerung an den Hauptsitz von HIOB International nach Steffisburg ein. Gegen hundert Interessierte kamen zum Feilschen.

«Bei einigen Bildern wurden zunächst Preise weit unter dem Schätzwert von zweihundert Franken geboten.» Zuletzt waren aber 40 Prozent der Bilder versteigert – zu anständigen Preisen, zum Teil über dem geschätzten Wert. Den HIOB-Hilfsaktionen fliessen nun fast 9000 Franken zu. «Aus dieser Versteigerung machen wir keine Tradition, ausser wenn wieder ein grösserer Posten bei uns eintrifft», betont Ibach. Die restlichen Bilder werden nun in den HIOB-Brockenstuben regulär verkauft.

Modeshow im HIOB Olten

Eine ganz besondere Sendung traf bei der Brockenstube in Olten ein, ein regelrechter «Aktivposten»: einige künftige Damenschneiderinnen, die für sich Kleider abändern wollten, um damit eine Modeshow zu bestreiten. Brockenstubenleiter Oliver Kathriner verhandelte: «Wenn ihr die Show hier bei mir in der Brockenstube durchführt, kriegt ihr die Kleider gratis.»

Die ging dann am 11. März 2006 über die Bühne. Kathriner: «Ein voller Erfolg; wir führten die Show zweimal durch. Mit jeweils 250 Personen war das Haus rumsvoll. 35 Models zeigten die Secondhand-Mode mit viel Freude.» Über die Hälfte der Besucher seien junge Leute gewesen; «darunter viele, die noch nie hier waren. Heute zählen sie zu unseren Kunden».

Auch hier lässt es der junge Brockenstubenleiter offen, ob weitere Modeshows folgen werden. Eine Brockenstube sei für ihn eine Entdeckungsreise, ein Abenteuer. «Da gibt es Einzelstücke, nicht Massenware.» Und auch kein regelmässiges Programm.

Es begann mit Brot und Fisch

Antriebsfeder des Unternehmens sei die christliche Überzeugung, sagt Ibach und verweist auf das Wirken von Jesus. «Er hatte dem Volk zu essen gegeben und dann seinen Jüngern befohlen, sie sollten die übriggebliebenen Brocken einsammeln, damit nichts verschwendet wird. – Dasselbe tun wir auf einer anderen Ebene. Wir bereiten Spitaleinrichtungen und Rollstühle in gutem Zustand auf und geben sie in Länder, wo sie dringend gebraucht und sinnvoll weiterverwendet werden können.»

Dasselbe geschieht auch mit Maschinen aus der Holz- und Metallindustrie sowie der Lebensmittelbranche. In der Schweiz finden darüber Arbeitslose eine Beschäftigung und oft auch eine neue Stelle. Wenn irgendwo Wohnungen oder Häuser geräumt werden, erledigen die Leute von HIOB das zu einem korrekten Preis. Übrige Einrichtung, die noch gebraucht werden kann, nimmt HIOB mit und verkauft sie in den Brockenstuben. Der Gewinn fliesst in die Hilfsaktionen.

Zig Tonnen Hilfsgüter

Die Abkürzung HIOB steht für HIlfs-Organisation Brockenstuben. Im Jahr 2005 hat HIOB International 175 Aktionen in 37 verschiedenen Ländern durchgeführt; im Jahr zuvor waren es 142 Aktionen in 29 Ländern. Dies entspricht einer Zunahme von 23,2 Prozent. Die Hilfslieferungen erreichen mittlerweile jährlich mehrere Tausend Tonnen. Die 23 Brockenstuben können pro Jahr rund 1 Million Franken an die Hilfsaktionen beisteuern. HIOB International beschäftigt 160 Angestellte. Jedes Jahr soll, wenn möglich, eine neue «Brocki» eröffnet werden.

Link zum Thema
HIOB im Internet

Datum: 16.05.2006
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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