Russland

Engagement von Christen gefragt

Der Traum wird für einige immer noch wahr: Es gibt Russen, die über Nacht Millionär werden. Diese sogenannten „neureichen Russen“ wohnen allerdings fast ausschliesslich in Moskau. Für die andern Menschen gilt: Die Schere öffnet sich – die Spannung zwischen arm und reich wird immer grösser.
Basilius-Kathedrale in Moskau.
Werke in einer russischen Kleinstadt.
Datscha.
Behinderte Menschen können nicht für sich selbst sorgen.
Eine Patenschaft bringt ein Strahlen auf ein Kindergesicht.

In der Hauptstadt Moskau liegt auch 90 Prozent des Kapitals. Russland ist reich an Bodenschätzen, und deshalb gibt es viele Fabriken, die sich dies zunutze machen. Russen, die von solchen Werken angestellt werden, sind auch ausserhalb der Metropolen Moskau und St. Petersburg finanziell abgesichert und können für ihren Lebensunterhalt sorgen. Dadurch entsteht langsam eine wachsende Mittelschicht.

Preise steigen

Die Preise im Land werden aber mehr und mehr diesen Werklöhnen angepasst. Für Menschen, die keine Anstellung in einem Werk finden, ist dies eine Katastrophe. War es in den Provinzstädten früher schon schwierig, die wichtigsten Nahrungsmittel zu kaufen, ist es heute nahezu unmöglich. Viele Leute haben deshalb einen eigenen Garten mit einer Datscha (Gartenhaus). Diejenigen, die keine Möglichkeit dazu haben, fallen aber oft in Armut und Hoffnungslosigkeit.

Verhältnisse verschlechtern sich

Eine Sozialarbeiterin, die mit Kindern aus schwierigen Familienverhältnissen arbeitet, berichtet aus einer russischen Kleinstadt, wie sie die Veränderungen erlebt: „Unser Land hat sich in den letzten 10 Jahren sehr verändert. Die Inflationsrate beträgt auf vielen Artikeln bis zu 70 Prozent, bei den Mieten sogar 200 Prozent. Das Werk, in dem die meisten Menschen aus meiner Umgebung arbeiten, rentiert nicht mehr. Viele Leute haben ihren Job verloren. Sie versuchen, eine andere Arbeitsstelle zu finden, aber der Lohn ist überall schlecht.

Obwohl die Menschen aus ihren Schulden herauskommen wollen, schaffen sie es nicht. Um die unlösbaren Probleme zu verdrängen, suchen sie Trost im Alkohol. Für den Schulbesuch in Russland wird Geld von den Eltern gefordert. Die medizinische Betreuung war früher kostenlos, heute muss dafür bezahlt werden.“

Christen engagieren sich

So ist das Engagement von Christen gefragt für Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen wie zum Beispiel Strassenkinder, Obdachlose, ältere Menschen und Behinderte. Die Redewendung: „Arme werden immer ärmer und Reiche immer reicher“, bewahrheitet sich in Russland.

Zusätzlich ist es wichtig, dass den Menschen nicht nur materiell geholfen wird, sondern dass sie auch eine Möglichkeit haben, in Gott neue Hoffnung und Sinn für ihr Leben zu finden. Deshalb sind wir Christen herausgefordert, neue Gemeinden zu gründen und die Menschen in ihrer Umgebung mit der ermutigenden Botschaft der Bibel bekannt zu machen.

Gott kennengelernt

Julia (16 Jahre) berichtet: „Ich möchte mich bedanken für eure Unterstützung und euer Verständnis. Meine Schwester und ich haben nun weniger Probleme mit Kleidung und Schulsachen. Früher hatten wir schon Schwierigkeiten Kugelschreiber, Hefte und Lehrbücher zu kaufen. Meine Familie (Mutter, Stiefvater und Oma) trinkt immer noch. Wir bekommen von ihnen wenig Fürsorge. Dank der Sozialarbeiterin von Vision Ost haben wir aber gute Menschen und Gott kennengelernt.“

Sich in Russland zu engagieren, beispielsweise ganz konkret mit einer Patenschaft (siehe www.visionost.ch ), gleicht wohl dem berühmten „Tropfen auf den heissen Stein“ – aber jedes Paar leuchtende Augen ist den Aufwand wert.

Datum: 02.05.2008
Quelle: Vision Ost

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