Krystal Meyers und ihr Abenteuer mit Musik und Gott

Sie klingt wie eine christliche Avril Lavine. Sie ist erst 16, als ihre erste Platte erscheint. In Amerika bekannt, in Japan inzwischen ein Star, schwappt ihre Musik jetzt auch nach Europa. Zu Recht, denn Krystal Meyer rockt und sie hat eine besondere Botschaft.
Christliche Avril Lavine: Krystal Meyers rockt.
„Ich habe Lobpreis immer geliebt“: Krystal Meyers.

Livenet: Was willst du durch deine Musik sagen?
Krystal Meyers: Mein zweites Album, das vergangenes Jahr erschienen ist, heisst „Dying for a Heart“ (Für ein Herz sterben), und das sagt ziemlich genau, was ich ausdrücken will. Das ist genau das, was Jesus für uns am Kreuz getan hat. Und dann kommt noch was dazu: Unser Herz sucht immer nach einem Ort, wo es Antworten finden kann. Wo es heimkommen kann und Erlösung findet. Mit der Platte wollten wir in diese Richtung deuten: auf Sinn, Hoffnung, Frieden und so was.

Mit „Hallelujah“ hast du dein erstes Lobpreislied geschrieben.
Das stimmt. Und es begeistert mich. Es geht um Gott, da gibt es keine andere Erklärung. Ich persönlich habe Lobpreis immer geliebt. Das ist mein Lieblingsteil, wenn wir in die Kirche gehen. Dass ich dem grossen Gott im Lobpreis ganz persönlich begegnen darf. Dazu kommt: Ich bin ich Sängerin, also macht es mir natürlich Spass, dass ich meine Gabe einsetzen kann. Wenn nicht für Gott, für was dann? Als ich das Lied geschrieben habe, wusste ich gar nicht, dass es auf mein Album kommt. Ich wollte es einfach für mich privat schreiben, wollte was machen, was mir besonders Spass macht, und das ist eben Lobpreis. Ausserdem gibt es nicht viele junge christliche Künstlerinnen. Und ich wollte, dass Teenager ein Lobpreislied haben, das mal keine alte Hymne ist. Und so habe ich in diesem Lied meinem Vater im Himmel mein Herz ausgeschüttet.

Hast du ein Lieblingslied?
Vielleicht “The Situation”. Für mich als Songwriterin ist es das Lied, das besonders hervorsticht. Ich bin auch stolz darauf, weil ich es geschrieben habe, bevor mein A&R* mir gesagt hat, dass ich anfangen soll eigene Lieder zu machen. Die Songideen dazu kamen von meinem Gitarristen und ich war begeistert. Nur fiel mir leider kein Text ein. Wenn ich mir was überlegte, passte das nicht zum Lied. Ich wollte es trotzdem nicht aufgeben, weil ich wusste, dass das Lied sehr stark sein könnte. Es hat tatsächlich fünf Monate gedauert, bis ich endlich etwas Passendes dazu gefunden hatte. Und plötzlich hatten wir’s! Das Label fand es super, man kann es toll live spielen und es kommt überhaupt gut an. Ich weiss nicht, aber ich fühlte mich wirklich so, als hätte Gott mir dieses Lied eingehaucht. Ich habe fünf Monate durchgehalten und heraus kam ein Lied, das echt ist, ohne Zuckerguss. Es spricht mir aus dem Herzen.

* redaktionelle Abteilung einer Plattenfirma

„Collide“ ist das einzige Lied deiner Alben, das du nicht selber geschrieben hast.
Ja, aber es ist so cool. Als wir meine Platte aufgenommen haben, hat der Tontechniker einmal nach einem Lied gesucht, an dem wir gerade gearbeitet hatten. Und er spielte aus Versehen Collide ab, das er und mein Produzent vor Jahren geschrieben hatten. Er nur so: „Uups, falsches Lied.“ Und ich: „Nein, warte mal, das klingt total schön, lass es mich hören!“ Ich wollte dann wissen, wer es aufgenommen hatte und er meinte, noch niemand. Ich fragte ihn, ob er es schon jemanden vorgespielt hatte, er verneinte. Und da wollte ich es unbedingt haben. Wir haben uns dann ernsthaft darüber unterhalten und sie gaben mir die Möglichkeit, meinen eigenen Text dazu zu schreiben.

Sie sagten mir: „Wir wissen, dass du deine Songs selbst schreibst und es ist wichtig, dass du dieses Lied zu deinem eigenen machst.“ Ehrlich gesagt, ich habe es versucht, aber ich fühlte, dass das Lied eigentlich schon genau da ist, wo es hingehört. Ich wünschte mir, ich hätte es geschrieben, weil es grossartig ist. Es drückt genau aus, was ich sagen würde. Also hab ich es genau so gelassen, und es einfach eingesungen. Es geht darum, einfach loszulassen und zu Gott zu laufen. Ihm zu sagen: Hier bin ich. Ich möchte dass du mir zeigst, was auch immer du für mich hast. Zeig mir deine Liebe für mich, so weit ich das aushalten kann, und zeig mir, wo du mich haben willst.

Du feierst grosse Erfolge in Japan.
Wenn man das erste Mal in Japan ist, kommt einem alles surreal vor. Ich kam gerade aus dem Urlaub mit meinen Eltern und wusste, dass meine erste Single „Anticonformity“ in der Zeit in Japan erschienen war. Ich war gerade in mein Zimmer gekommen und war noch ganz erschöpft, als mein Vater reinstürmte und rief: „Du wirst nie glauben, was gerade passiert ist.“ Ich so: „Was denn?“ Und er: „Ich habe gerade eine Email bekommen, dass Du in Japan auf Platz eins bist.“ Ich war total geschockt und wollte wissen, ob das wirklich stimmt und er meinte: „Rate mal, wen du ausgestochen hast?“ Ich hatte keine Ahnung und ging in meinem Kopf alle asiatischen Stars durch, die ich kenne. Und er sagte:“ Die Red Hot Chilli Peppers!“ Ich dachte nur, das kann nicht sein!

Und dann bin ich total ausgeflippt, dachte mir, das ist so verrückt! Dass ich in diesem Land gehört werde, in einem Land, das nichts mit dem christlichen Glauben zu tun hat. Dass ich da Aufmerksamkeit habe, nicht um meinetwillen, sondern für Jesus und Gottes Ehre. Als ich dann das erste Mal dort war, war ich schon sehr begeistert. Es ist total anders dort, eine andere Kultur. Die Menschen dort sind so respektvoll und sprechen ganz leise. Ich habe dort einen Star-Status, aber es ist so anders als in Amerika. Wenn man hier ein Star ist, dann wirst du von Paparazzi verfolgt und die Leute sind aufdringlich. Dort wollen sie einfach nur wissen, was du machst. Sie sind so respektvoll, dass sie nie rummaulen oder einem respektlos gegenüber treten.

Klar wollen sie Autogramme, aber sie machen es altmodischer. Sie hängen Ihre Autogrammkarten an ein Schwarzes Brett und schreiben dazu: „Könntest Du bitte hier unterschreiben?“ Erst unterschreibt man alles, dann macht man Fotos, alles ist ganz geordnet. Es ist sehr aufregend, sie sind aufgeregt und ich bin’s auch. Sie sprechen sehr gut Englisch und singen alle Lieder mit, das ist umwerfend. Die Leute sind einfach so cool dort. Ich freue mich schon, wenn ich das nächste Mal wieder dort bin. Es wird cool! Überhaupt freue ich mich schon auf das, was kommt! Mal sehen!

Datum: 19.03.2008
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Livenet.ch

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