30 Tage Gebet: Bangladesh

Im islamischen Fastenmonat Ramadan beten Christen für Muslime, jeden Tag mit einem anderen Fokus. Heute Infos über ein Land mit gewaltigen sozialen und ökologischen Problemen: Bangladesh.
Bangladesh

In das einst mehrheitlich hinduistische Land im Mündungsgebiet von Ganges und Brahmaputra im Nordosten des indischen Subkontinents kam schon im 13. Jahrhundert der Islam. Durch die hohe Geburtenrate und die Polygamie breitete er sich schnell aus.

Das östliche Begalen wurde 1947 von Indien abgespalten und zu „Ostpakistan". 1971 wurde das Land als „Bangladesh" unabhängig. Eigentlich sollte es eine „Heimat für Muslime, Hindus, Buddhisten und Christen" werden, aber die Zahl der Muslime nahm in den letzten Jahrzehnten ständig zu, sodass 1988 der Islam als Staatsreligion ausgerufen wurde.

Heute sind fast 90% der Bevölkerung Muslime. Die Auseinandersetzung zwischen der intellektuellen Schicht, die um einen weltoffenen, moderaten Islam ringt, und einer Gruppe von radikalen Fundamentalisten, die gerne die Scharia im ganzen Land einführen würden, ist auf allen Ebenen, in der Politik wie Bildung, spürbar.

Spürbar ist auch die politische und wirtschaftliche Instabilität, ebenso wie die verbreitete Korruption, die echte Fortentwicklung hemmt.

Aus den arabischen Ländern gelangt über Satellit islamische Propaganda ins Land, um die ethnischen Minderheiten zu islamisieren. Der Ausbau von Koranschulen und die Förderung islamischer Hilfsorganisationen führten dazu, dass in den letzten Jahren die Islamisten unter der vorwiegend verarmten Bevölkerung Akzeptanz fanden. Deren Kampf richtet sich auch gegen christliche Organisationen, die mit dem Vorwurf von Geldgeschenken angeschwärzt werden.

Trotzdem gibt es immer mehr Muslime, die am Evangelium interessiert sind. Es wird versucht, Konvertiten auch rechtlich vor Gewalttaten zu schützen. Gemeinden arbeiten daran, ihr gegenseitiges Misstrauen abzubauen und Foren der Zusammenarbeit zwischen traditionellen Kirchen und neuentstandenen Gemeinden ehemaliger Muslime zu schaffen.

Als Abdul zum ersten Mal etwas über Jesus Christus von seinen Landsleuten hörte, war er überrascht. Für ihn waren Christen Menschen aus dem Westen, mit weisser Hautfarbe und mit viel Geld. Dass es schon seit Jahrhunderten Christen in Bangladesch gibt, war ihm fremd, genauso fremd wie die christliche Lehre. Abdul und die Bewohner seines Dorfes wollten mehr über Jesus wissen. Aber dann schürten die Medien die Stimmung gegen die einheimischen Christen. Die Mitarbeiter zogen sich zunächst zurück.

10 Jahre später versuchte Abdul jedoch erneut, den Kontakt herzustellen. In der Zwischenzeit hatte er Teile seines eigenen Landes für einen Versammlungsraum hergegeben. Ein anderer Nachbar schenkte Land zum Bau einer Schule dazu. Bis heute treffen sich die Dorfbewohner dort regelmässig, um im „Indschil" (im Evangelium) zu lesen. Dass der Messias Isa (Jesus) für ihre Sünden am Kreuz gestorben und wieder auferstanden ist, zweifelt von ihnen heute niemand mehr an.

Gebetsanliegen

  • Eine Ausbildungsstätte für Konvertiten und ihre Akzeptanz in der Bevölkerung.
  • Einigkeit und gegenseitige Akzeptanz unter den christlichen Werken und einheimischen Gemeinden.
  • Die Förderung von Demokratie und Religionsfreiheit durch die Regierung auch für religiöse Minderheiten.

Der Gebetskalender für die 30 Tage des Ramadan online

Quelle Text und Bild: Deutsche Evangelische Allianz / SEA

Datum: 11.09.2009

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