30 Tage Gebet: Die Mazanderan

Die Mazanderan

Im islamischen Fastenmonat Ramadan beten Christen für Muslime. Heute Infos zu den Mazanderan.

Ungefähr drei bis viereinhalb Mio. Menschen im Iran sprechen Mazanderani. Sie leben vorwiegend in der gleichnamigen Provinz, die im Norden des Iran an der Küste des Kaspischen Meeres liegt. Im Iran heißt das Kaspische Meer „Mazanderan Meer“ oder „Khazar Meer“. Die Provinz ist wie in zwei Teile geteilt: Da ist zum einen die Ebene an der Küste, zum anderen das Alborz Gebirge, das annähernd 6.700 m aufragt. Wunderbare Landschaften sind hier zu entdecken.

Die Sprache hat eine gewisse Verwandtschaft mit Farsi (Persisch), der Landessprache des Iran, die die Gebildeteren auch gut lesen können. Das Volk der Mazanderan gehört zu 100% zur schiitischen Richtung des Islam. Muslime von ihrem Glauben abzuwerben ist im Iran verboten und das Gesetz erklärt einen Religionswechsel zum Kapitalverbrechen. Das ganze Schwergewicht des Gesetzes wird selten angewandt, aber einen Konvertiten erwarten oft Verfolgung seitens seiner Familie und der Dorfgemeinschaft. Ebenso bleibt er oft ausgeschlossen von bestimmten Berufen, Geschäftsbeteiligungen und Förderungen der Regierung, was für ihn fatale wirtschaftliche Folgen haben kann.

Ungefähr die Hälfte der Mazanderan arbeitet noch traditionell als Bauern, Rinder- und Pferdezüchter. Wie auch bei anderen iranischen Volksgruppen weben die Frauen wunderschöne Teppiche. Andere Mazanderan arbeiten als Handwerker und Geschäftsleute. Sie gehören zu den gut ausgebildeten und fortschrittlichen Volksgruppen des Iran.

Die Provinz Mazanderan war die letzte, die sich dem Islam öffnete. Die Mongolen nahmen die Provinz im 13. und 14. Jahrhundert ein. Im Jahr 1723 wurde sie dem russischen Reich einverleibt. Die Reformen der 1970er Jahre brachten in größerem Maß Fortschritt und, damit einhergehend, auch Investitionen. Ölfunde führten zu neuen Unternehmen in der Baumwoll- und Textilindustrie und der Herstellung von Zement. An der Küste entwickelte sich die Fischindustrie.

Es gibt im Siedlungsgebiet der Mazanderan einige kleine Zellgruppen und verstreut lebende Christen. Auch unter den 4 Mio. Iranern, die ihre Zuflucht in vielen Ländern rund um den Erdball gesucht haben, gibt es Mazanderani-Christen. Sie profitieren gern von dem Audiomaterial in ihrer Sprache und arbeiten eifrig an der Übersetzung der Heiligen Schrift in ihre Sprache. Derzeit wird erwogen, ein Programm zur Übersetzung zu nutzen, mit dem die Mazanderani-Bibelübersetzung von einer verwandten Sprache her adaptiert werden kann, was den Prozess der Übersetzung beschleunigen würde. Diese Arbeit wurde vor noch nicht allzu langer Zeit begonnen, die vier Evangelien sind soweit fertig. Eine Radioarbeit ist in Planung. Jüngerschaftsschulung und weitere biblische Ausbildung kann nur ganz diskret mit jeweils wenigen Teilnehmern gestaltet werden.

Gebetsanliegen
- Empfangsbereite Herzen und Wachstum im Glauben bei den wenigen Christen, sowie die Fähigkeit, in feindlicher Umgebung Jesus zu bezeugen.
- Bewahrung nach innen und außen, Standfestigkeit, um Verfolgung in verschiedenster Form zu ertragen.
- Das Bibelübersetzungsprojekt mit Hilfe des Adaptionsprogramms: Fehlerlosigkeit und gleichmäßiges Arbeiten aller Geräte.

Quelle Text und Bild: Deutsche Evangelische Allianz / SEA

Datum: 17.09.2008

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