Aussendungshaus

Der Sprung rückt näher

Die Teilnehmer des Aussendungshauses im Berner Oberland leben zwölf Monate zusammen und lassen sich schulen, um dann in kleinen Teams Gemeinden zu gründen. Der erste Jahrgang, seit Juli 2008 im Training, nimmt den grossen Sprung in den Blick, wie Leiter Adi Furrer berichtet.
Aussendungshaus
Zweiter Jahrgang

Noch bis Juni 2009 leben die Teilnehmer in zwei gemieteten Häusern in Thierachern bei Thun. Die Gemeinschaft umfasst zwei Familien mit vier Kindern und sieben Singles, dazu die Leiter Adi und Sandra Furrer mit ihren Kids. Zwei Projekte haben sich seit Herbst herauskristallisiert: Im Sommer will ein Team ins Aargauer Suhrental, das andere in den Raum Grenchen ziehen. Die Vorbereitungen laufen.

Team für Charakterschulung

Wie haben die Initianten - neben Furrer Matthias ‚Kuno‘ Kuhn - das Jahr strukturiert? Die ersten drei Monate waren Beziehungen gewidmet: zu Gott und zueinander. Es folgen Vierteljahre mit den Schwerpunkten Gebet, Evangelisation und Jüngerschaft. Die Teilnehmer lesen laut Furrer die Bibel mit einem Plan individuell durch. Ein halber Tag pro Woche ist dem Bibelstudium gewidmet, ein weiterer anderen Themen.

Berufung und Job

Der Dienstagabend dient der Lehre; am Donnerstagabend wird Hauskreis geübt. Drei Verse sind jede Woche auswendig zu lernen und die Teilnehmer schreiben auch kleine Arbeiten. Adi Furrer: „Uns geht es um Gemeindegründung und Charakterschulung." Das Jahr sei „perfekt für Christen, die aus einer Jüngerschaftsschule kommen". Der Leiter hofft, dass einige Teilnehmer sich so für Bibel und Theologie begeistern, dass sie in Zukunft einmal ein vertieftes Studium etwa am IGW aufnehmen werden.

Neben dem Lernen und gemeinsamen Aktivitäten haben die meisten Teilnehmer einen Teilzeitjob. Dass sie auswärts arbeiten, wird von den Leitern gefordert; sie sollen nicht von Freundeskreisen abhängig sein. Mit dem nahenden Sommer habe die Jobsuche in den beiden Zielregionen begonnen, sagt Furrer.

Gründung und Aufbau bis 2012

Auf zwölf Monate Thierachern folgt der Sprung. Die Teilnehmer machen Ende Juni dem nächsten Team Platz. Sie ziehen aus, um in den folgenden drei Jahren laut Furrer „dort, wo sie sich von Gott hingerufen wissen", eine Gemeinde zu gründen: Menschen zum Glauben zu leiten, mit ihnen zu leben und ihre Gemeinschaft zu festigen, bis hin zur Einsetzung von Verantwortlichen. Nach dem Konzept sollen die neuen Gemeinden 2012 auf eigenen Füssen stehen.

Abseits der Zentren

Den Initianten schwebt vor, dass Menschen abseits der städtischen Brennpunkte freikirchlichen Lebens Christus kennen lernen und in einer Gemeinde leben können. In den beiden genannten Regionen sehen sie diese Voraussetzungen gegeben. In Grenchen und Umgebung besuchten wenig mehr als 200 Personen evangelische Gottesdienste, bei einer Bevölkerung von über 20‘000 Menschen. In der Stadt selbst stellen Reformierte und Katholiken je weniger als ein Drittel der Einwohner. Keiner im Aussendungshaus kommt aus der Region. Das andere Team weiss sich nach einer Fasten- und Gebetswoche ins Suhrental südlich von Aarau geführt.

Dem Start im Sommer gehen in diesen Wochen erste evangelistische Einsätze voraus. Die Teams wollen sich mit den Orten vertraut machen, für sie beten und, so Furrer, „spüren, wie sie geistlich ticken". Zu den bestehenden evangelischen Gemeinden haben die Teams Kontakt aufgenommen. Ihr Vorhaben habe positive Echos ausgelöst, sagt der Leiter. Die Teams fokussierten auf kirchenferne Menschen. „Wir werben nicht ab."

Wer bildet den zweiten Jahrgang?

Zwei Teilnehmer haben das Team, das 2008 startete, verlassen; einem haben die Leiter ein Zwischenjahr nahegelegt. Derzeit laufen die Bewerbungsgespräche des zweiten Jahrgangs. Adi Furrer hofft, dass auch Christen aus Österreich dabei sein werden.

Was werden die Verantwortlichen anders und besser machen? Adi Furrer erkennt, dass viele Teilnehmer nach dem Einzug im Juli 2008 Zeit brauchten, um sich auf die neue Gemeinschaft einzustellen. Dem wolle man mehr Rechnung tragen. Zudem soll das Team mehr eingebunden werden ins Netzwerk der von Matthias Kuhn geleiteten GPMC-Gemeinde.

Webseite: www.aussendungshaus.ch

Datum: 13.03.2009
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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