Zurück in die Zukunft

Versöhnungsarbeit dort, wo zuerst Trennung geschah: Benjamin Berger
Pfr. Geri Keller

Vom 5.-7. November findet in Winterthur die zweite Schleife-Konferenz zur geistlichen Versöhnung zwischen Israel und den Völkern statt. Die Initianten sind überzeugt, dass „Israel auch künftig die Weltöffentlichkeit in Atem halten wird“. Gegenüber Livenet erläuterte Schleife-Leiter Geri Keller die Ziele der Konferenz.

Vier Referenten aus Israel werden in der Eulachhalle sprechen: die Jerusalemer Pastoren Benjamin und Reuven Berger, Ofer Amitai, der ebenfalls eine Gemeinde messianischer Juden in der israelischen Hauptstadt leitet, und Marcel Rebiai von der ‚Gemeinschaft der Versöhnung’, die dort tätig ist. Pfr. Geri Keller, Leiter der Stiftung Schleife, geht davon aus, dass die Vier und weitere Referenten zur aktuellen Entwicklung im Nahostkonflikt Stellung nehmen werden.

Doch möchten die Veranstalter eine Ebene tiefer gehen und wie schon 2002 die kirchengeschichtlichen Hintergründe der Spannungen um Israel angehen. In den USA ist vor einigen Jahren eine Gruppe von christlichen Leitern in Erscheinung getreten, die auf die Wiederherstellung der ursprünglichen Einheit von Juden und Nicht-Juden in der christlichen Gemeinde hinarbeitet, wie sie im 1. Jahrhundert bestand.

Gegen Antisemitismus

John Dawson, Dan Juster, Marty Waldmann und andere streben die Überwindung der ersten – und durch Antisemitismus tiefsten – Spaltung in der Kirche an. Dazu soll eine konziliare Versammlung in Jerusalem dienen, die nach dem Vorbild des in Apostelgeschichte, Kapitel 15 beschriebenen Treffens die Einheit von Juden und Nicht-Juden im Messias Jesus Christus stärkt. Die Initiative, die auch bei katholischen Würdenträgern Unterstützung findet, nennt sich „Toward Jerusalem Council II“.

Auch Schweizer Referenten

Die vier Winterthurer Referenten aus Jerusalem stellen für Geri Keller eine Vertretung der messianisch-jüdischen Seite dar, mit der Schritte auf die Versammlung hin getan werden sollen. Neben ihnen sind auch Vertreter von Schweizer Israel-Werken eingeladen: der Theologe und Publizist Robert Währer, der Basler Pfarrer Christoph Meister (Gemeindehilfe Israel) und Werner Woiwode, der die Arbeitsgemeinschaft der Werke koordiniert.

Den Veranstaltern geht es darum, den Juden, die an den Messias Jesus glauben, öffentlich den Rücken zu stärken und zugleich ein Zeichen gegen den Antisemitismus zu setzen, der in Europa wieder aufflammt. Laut Keller „verliert ein jüdischer Israeli in den Augen des Staats seine jüdische Identität, wenn er Jesus von Nazareth als Messias annimmt.“ Die messianisch-jüdische Minderheit, weniger als ein Promille der Bevölkerung Israels, sei geduldet, nicht anerkannt.

Schleife-Konferenz: Israel und die Nationen: www.schleife.ch/D/events/events2004/event3204.htm

Initiative „Toward Jerusalem Council II“: www.tjcii.org/

Datum: 26.10.2004
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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