Wie die BBC weiter berichtete, betrachten sich nach Meinung von Psychologen viele Menschen als "kulturelle Christen". Wegen ihrer Erziehung und der abendländischen Tradition sowie aus einer gewissen Scheu, sich als religionslos einzustufen, gäben die meisten Bürger bei amtlichen Erhebungen "christlich" an. Eine Fachkommission der britischen Evangelischen Allianz beleuchtet die Hintergründe für diese Zahlen. Danach haben schon 1851 (!) bloss 40 Prozent aller Briten Gottesdienste besucht. Der Trend setzte sich fort: 1920 wurden über 90 Prozent aller Neugeborenen in der anglikanischen Staatskirche getauft; heute sind es nur noch 35 Prozent. Weniger als zwei Prozent der Bevölkerung suchen derzeit regelmässig anglikanische Gottesdienste auf. Laut der Evangelischen Allianz nutzen die meisten Britinnen und Briten die Kirchen noch für Trauungen und Abdankungen – „und vielleicht für die Taufe der Kinder“. Der Prozentsatz der kirchlichen Trauungen ist auf 38 Prozent gefallen. Anderseits verzeichnen in Grossbritannien neue und charismatische Gemeinden starken Zulauf. Die Kommission der Evangelischen Allianz plädiert für Selbstkritik in den Kirchen. Trotz intoleranter Strömungen in der säkularen Gesellschaft überwiegt das Positive: „Für die christliche Kirche gibt es enorme Chancen; sie findet sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts in einer Kultur pragmatischen Regierens, unter starkem Einfluss der öffentlichen Meinung, und freiheitlicher Demokratie ohne Normen und verbindende Gemeinschaft… Immer dringender wird die Forderung nach einer moralischen Grundlage fürs öffentlichen Leben laut.“ Bericht der Kommission ‚Faith and Nation’:Prozess über Generationen
Neue Gemeinden wachsen
www.eauk.org/commission
Datum: 29.05.2004
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch