Übertrainiert


Hier hat eine Frau Probleme: Ihr Einsatz, ihre Schaffenskraft werden nicht genügend berücksichtigt. Jeder Sportler kann das nachvollziehen: "Ich habe viele Stunden an Training eingesetzt, gerackert und mich geplagt - und am Ende dieses miese Ergebnis!" Was es bedeutet, vor einem solchen Scherbenhaufen zu stehen, weiß nur, wer's erlebt hat. Dabei hat er "mit Sorge und Mühe" alles gegeben, was er hatte. Das Ergebnis war eine Katastrophe. Genau wie bei Marta.

Übertraining kann verschiedene Ursachen haben. Man kann einerseits dem Körper auf längere Sicht nicht nur zu viel zugemutet, sondern auch die entsprechenden Regenerationsphasen "unerlaubt" unter- oder überschritten haben. Jeder Mensch reagiert auf die von ihm geforderte Leistung anders. Den optimalen Gleichklang zwischen Anforderung und Regeneration entdeckt man auch für sich selbst nicht von heute auf morgen. Wichtige, zeitlich bedingte sportliche Ereignisse - wie Meisterschaften oder Olympische Spiele - verleiten zum Übertraining. Jeder nimmt das um des großen Zieles willen überzeugt auf sich. Zusätzliche Trainingseinheiten werden klaglos in der Hoffnung akzeptiert, dass man dann optimal gewappnet ist. Aber dein Körper ist an ein Gleichmaß des Trainings gewöhnt. Auf eine "Überdosis" kann er negativ reagieren.

Übertraining kann sich noch auf eine andere Weise negativ bemerkbar machen. Du hast bewusst auf vermehrtes Training gesetzt und vielleicht willst du die Sache damit herausreißen. Aber das Pendel deiner Motivation hat sich heimlich auf die andere Seite geschlagen. Dabei hast du schlicht vergessen, dass es Gott ist, der das Gelingen schenkt. Und der aufgrund seiner unbegrenzten Möglichkeiten auch über die Mittel verfügt, es durchzusetzen.

Jesus antwortet darauf - in diesem Fall durch Marta in unserer Geschichte: "Du hast viel Sorge und Mühe. Eins aber ist not." Es liegt eben nicht an der Anzahl deiner Trainingseinheiten, obwohl manchmal hart trainiert werden muss. Du sollst vielmehr dein Vertrauen vollständig auf Jesus setzen, obwohl du dich jetzt "zurücklehnen" kannst in der Überzeugung, eine sehr gute Vorbereitung getroffen zu haben. Marta war die, die auf die Arbeit gesetzt hatte. Maria dagegen saß bei Jesus und hörte auf das, was er sagte. Und sie hat, so sagt es Jesus, "das gute Teil erwählt".

Geht es um einen Kompromiss zwischen Trainingsfleiß und Gottvertrauen? Nein. Gott schaut das Herz an; deshalb kommt es auf die innere Haltung eines Menschen an. Natürlich behält das qualifizierte Training seinen Stellenwert. Aber Gott achtet darauf, auf was du dich letztlich verlässt. Das ist der entscheidende Punkt und da geht es nur um eins: dass du dein ganzes Training vor Jesus offen legst und ihn bittest, daraus zu machen, was er will. Dann weißt du und das "ist not": Der Ausgang liegt in seiner Hand und nicht letztlich daran, was ich getan habe oder nicht.

Datum: 29.04.2003
Quelle: SRS online

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