Auf Umwegen ans Ziel

"Umwege erhöhen die Ortskenntnis", sagt mein Schwager gerne mit einem zwinkernden Auge. Dabei kann es schon ärgerlich sein, wenn ich irgendwelche Umwege in Kauf nehmen muss. Wenn ich es eilig habe und mich dann verfahre zum Beispiel. Oder ich hab mir irgendwas vorgenommen, aber es geht nicht voran. Ständig muss ich irgendwelche Barrieren überwinden. Ich muss noch dies und das machen und scheinbar endlose Wege gehen, bis alles geschafft ist.

Aber: Umwege können durchaus nützlich sein oder gar notwendig. - Ein Beispiel aus der Geschichte: Das Volk Israel ist auf der Flucht aus Ägypten. Viele tausend Menschen. Sie müssen sich beeilen, denn es könnte ja sein, dass der Pharao seine Truppen hinterherschickt und die Israeliten zur Umkehr zwingt. Also nimmt das Volk zunächst den kürzesten Weg. Aber dann kommt alles anders. - In der Bibel heißt es: Gott ließ das Volk einen Umweg gehen. Er führte sie durch die Wüste zum Schilfmeer. (2. Mose 13, 18)

Warum? Nun, der kürzeste Weg hätte sie in die Arme der Philister getrieben. Und die hätten die wehrlosen Israeliten wahrscheinlich nicht einfach so ziehen lassen. - Also gehen sie durch die Wüste. - Aber warum nun zum Schilfmeer? Dann stecken sie doch in der Sackgasse! - Bibelkenner wissen: Gott tut ein Wunder. Das Volk kann trockenen Fußes durch das Schilfmeer gehen und entkommt so seinen Feinden. Absolut notwendig also dieser Umweg, ja lebensrettend. - Das war nicht von vornherein klar. Aber Gott hat es gewusst. Denn er hat den Überblick.

Darum: Wenn Sie gerade irgendwelche Umwege gehen müssen; wenn Sie meinen, Sie verlieren wertvolle Zeit oder befinden sich gerade in einer Sackgasse: Das ist kein Beinbruch. Gott hat alles im Griff! - Wichtig ist, nach vorne zu schauen auf das Ziel! Wer kein Ziel hat, kommt nie an. Wer aber ein Ziel hat, den müssen Umwege nicht schrecken. Wie gesagt. "Umwege erhöhen die Ortskenntnis." Und Gott hat den Überblick.