Kommentar

Hildebrands Fall

Der Rücktritt des Direktionspräsidenten der Schweizer Nationalbank hat positive und negative Aspekte. Christen und christliche Gemeinden sind gefordert.
Philipp Hildebrand

Zuerst die gute Nachricht: Der Rücktritt von Philipp Hildebrand zeigt, dass Verantwortungsträger an der Spitze unserer Institutionen nach wie vor ein hohes Verantwortungsgefühl besitzen und dass die Integrität dieser Persönlichkeiten auch eingefordert werden kann. Die moralische Messlatte für hohe politische Ämter ist nach wie vor hoch. Das ist ein grosser Wert für die Zukunft unseres Landes.

Die schlechte Nachricht: Mit Philipp Hildebrand ist ein Kapitän von Bord gegangen, der für die Navigation des Schiffleins Schweiz in unruhigen Gewässern höchst wertvoll war. Er wurde Opfer politischer Intrige und medialer Hetze, aber auch der Versuchung, privat von seiner Finanzkompetenz zu profitieren. Er hat versucht, die Irrwege der nationalen und internationalen Finanzbranche zu korrigieren. Damit hat er sich exponiert und Feinde geschaffen, die jetzt über seinen Fall triumphieren.

Mehr Transparanz

Der Fall Hildebrand könnte letztlich zum Vorteil unseres Landes werden, wenn nicht nur von Personen in den Exekutiven hohes Verantwortungsgefühl, Transparenz und Verzicht auf persönliche Bereicherung verlangt wird, sondern auch von Volksvertretern und ihren Parteien. Gerade die Finanzierung der Parteien und die Umwerbung von Volksvertretern mit lukrativen (Verwaltungsrats-)Posten sind Themen, die jetzt angegangen werden müssten. Es muss klarer werden, wer die Schweiz wirklich regiert, wie die Volksvertreter ihre Verantwortung wahrnehmen und wo sie finanziell von ihrem Amt profitieren.

Unterstützung der Christen

Für Christen zeigt der Fall des gewissenhaften und hoch kompetenten Nationalbankpräsidenten, wie sehr Verantwortungsträger in Politik und Gesellschaft auch auf die Fürbitte angewiesen sind. Denn letztlich ist es das Interesse des grossen «Durcheinanderbringers», die Gesellschaft zu destabilisieren, indem die Führungskräfte destabilisiert werden. Christen in politischer Verantwortung müssen auch dazu beitragen, dass politische Ränkespiele zum Schaden unseres Landes aufgedeckt und benannt werden. Dazu brauchen gerade sie die Unterstützung und das Gebet von Gemeinden, Gebetsgruppen und Christen.

Datum: 11.01.2012
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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