Nationalratswahlen: Sonja Comminot

Sonja Comminot

Name, Vorname: Comminot Sonja
Partei, Kanton: EVP, SG
Alter: 30
Zivilstand, Kinder: verheiratet, 1 eigenes und 3 Pflegekinder
Wohnort: Flawil

Beruf, heutige Funktion: 50% Primarlehrerin, 100% Mutter, dipl. Sozialarbeiterin FH
Bisherige Ämter in Politik und Gesellschaft: Schulrätin in Winterthur (wegen Kantonswechsel nur kurze Zeit)
Kirchenzugehörigkeit, kirchliches Engagement: Freie Christengemeinde Flawil, Kindergottesdienste
Hobbies: Beziehungen pflegen und die Ruhe geniessen

In welchem Sinn motiviert Sie der Glaube an Jesus Christus zu politischer Tätigkeit?
Gott liebt die Menschheit, folglich ist es ihm auch wichtig, wie es uns geht. Die Politik bestimmt die Rahmenbedingungen, in welchen wir dann unser persönliches Leben gestalten können. Gott nimmt Einfluss in dieser Welt, u.a. durch uns.

Welche Eigenschaften unseres Gemeinwesens, der Eidgenossenschaft, möchten Sie als Politiker aus christlicher Überzeugung stärken?
Gegenseitige Hilfsbereitschaft und Solidarität, sozusagen das Zusammenstehen in schwierigen Zeiten und die risikobereite Schaffenskraft unseres Volkes.

Wie beten Sie für die Schweiz und ihre Behörden?
Leider noch viel zu selten!

An welchen Punkten, auf welchen Ebenen muss eine Gesundung des Gesundheitswesen realistisch angegangen werden?
Die Einzelnen müssen mehr Verantwortung für ihre Gesundheit tragen, d.h. sich für einen ganzheitlich gesunden Lebensstil entscheiden und nur wenn es unbedingt notwendig ist, eine Ärztin aufsuchen. Dieser Lebensstil soll mit tieferen Prämien belohnt und Risikoverhalten mit höheren Prämien bestraft werden. Zudem darf die Grundversicherung nicht Leistungen bezahlen, welche nur für eine kleine Gruppe von Menschen wichtig sind.

Wenn der Bund sparen muss, wo soll er Schwerpunkte setzen?
Überall dort, wo es zuerst um Materielles und Luxus und nicht direkt um das Wohl von Menschen geht, z.B. bei gewissen Strassenverkehrs- und Militärausgaben.

Welche Ziele soll die Drogenpolitik verfolgen? Was soll der Staat bezüglich Cannabis-Konsum tun?
Sie soll allen Genussmittelmissbrauch im Auge behalten und bekämpfen, so auch Alkoholmissbrauch. Alkoholismus ist das weitaus grössere Problem in unserem Land als die klassische Drogensucht. Der Alkoholkonsum wird weiterhin verharmlost, weil auch damit viel Geld verdient wird. Zudem ist er vor allem die Droge der Mittelschicht und wird deshalb tabuisiert. Das Ziel der Drogenpolitik soll sein, mit verschiedenen Angeboten die Lebensfreude und Lebenstüchtigkeit zu stärken, also präventiv mehr zu tun. Cannabis-Konsum: Ich bin eher gegen eine Freigabe.

Wie soll sich die Schweiz in Europa positionieren - was kann sie einbringen?
Selbstbewusst bilaterale Beziehungen pflegen und doch ein gutes Mass an Unabhängigkeit bewahren. Die Schweiz soll anderen Ländern durch Moderations- und Mediationsarbeit helfen und ihr Wissen weitergeben.

Was möchten Sie während Ihrer Amtszeit in Bern verändern?
Ich will unbedingt die Familienpolitik verbessern, Eltern mehr Unterstützung geben und vor allem dem Engagement von Müttern viel mehr Wertschätzung geben durch eine gute Mutterschaftsversicherung, mehr Geld für Alleinerziehende u.ä. Zudem will ich entschlossen gegen Gewalt an Kindern und (meist) Frauen vorgehen, indem ich u.a. das Strafrecht zu ihren Gunsten zu ändern versuche.

Wie würde Jesus, wenn er als Wanderprediger heute ins Bundeshaus käme, auftreten - und was ansprechen?
Ich weiss nicht, wie er auftreten würde; ansprechen würde er laut Bibel die immer gleichen Themen wie Gleichgültigkeit gegenüber Gott und Mitmenschen, soziale Ungerechtigkeit und menschlichen Stolz statt Demut vor Gott.

Am 19. Oktober werden National- und Ständerat neu gewählt. In einer Livenet-Umfrage gehen Kandidatinnen und Kandidaten auf neun Fragen ein und sagen, was sie motiviert und was sie - sollten sie gewählt werden - in Bern verändern möchten.

Datum: 19.09.2003
Quelle: Livenet.ch

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