Nationalratswahlen: Bruno Kleeb

Bruno Kleeb

Name, Vorname: Kleeb Bruno
Partei, Kanton: EVP, ZH
Alter: 32
Zivilstand, Kinder: verheiratet, 3 Kinder (Jg. 98, 00, 02)
Wohnort: Bauma
Beruf, heutige Funktion: Sozialpädagoge, Personalberater RAV und Mitarbeiter in der christlich-diakonischen Quellenhof-Stiftung
Kirchenzugehörigkeit, Tätigkeit: reformierten Landeskirche, Präsidium der Kirchgemeinde Bauma, Hauskreis
Hobbies: Kochen und Essen, Ornithologie, Philatelie, Jassen, Umbau unseres alten Hausteiles
EMail: kleeb.bauma@bluewin.ch

In welchem Sinn motiviert Sie der Glaube an Jesus Christus zu politischer Tätigkeit?
Ich möchte als Christ in der Gesellschaft Verantwortung übernehmen und mich dafür einsetzen, dass sich unser Land auch in Zukunft auf seine christlichen Wurzeln besinnt.

Welche Eigenschaften unseres Gemeinwesens, der Eidgenossenschaft, möchten Sie als Politiker aus christlicher Überzeugung stärken?
Der Individualismus hat die Schweiz auseinandergetrieben. Gemeinsame Werte wie Nächstenliebe, Achtung, gegenseitige Unterstützung müssen neu gestärkt werden, damit sich Arme und Reiche, Junge und Alte, Starke und Schwache, Familien und Singles wieder näherkommen.

Wie beten Sie für die Schweiz und ihre Behörden?
Ich bete nicht regelmässig für unser Land. Wenn, dann bete ich dafür, dass sich die Verantwortungsträger unserer christlichen Tradition bewusst sind und von Gott geprägte Entscheide fällen.

An welchen Punkten, auf welchen Ebenen muss eine Gesundung des Gesundheitswesen realistisch angegangen werden?
Damit die Krankenkassenprämien wieder zahlbar werden, müssen Leistungen aus der Grundversicherung gestrichen werden. Ich kann zum Beispiel nicht nachvollziehen, dass Drogenabgabeprogramme über die Krankenkasse finanziert werden. Daneben könnten einkommensabhängige Krankenkassenprämien eine Entlastung bringen.

Wenn der Bund sparen muss, wo soll er Schwerpunkte setzen?
Der Bund darf nicht mehr ausgeben, als er einnimmt. Die Einnahmen müssten durch die Einführung einer Kapitalgewinnsteuer erhöht werden. Sparpotential sehe ich im Strassenbau und bei den Militärausgaben. Ein grosses Sparpotential wäre bei der EXPO und der Unterstützung der Swiss vorhanden gewesen.

Welche Ziele soll die Drogenpolitik verfolgen? Was soll der Staat bezüglich Cannabis-Konsum tun?
Das oberste Ziel der Drogenpolitik sollte die Abstinenz und damit die Freiheit des Menschen sein. Die Politik des Bundes ist zu unterstützen, wobei die Heroinprogramme ganz klar als Überlebenshilfe und nicht als Therapie deklariert werden dürfen. Ich wende mich gegen eine Legalisierung des Cannabis-Konsums. Sollte dies politisch nicht durchsetzbar sein, muss dem Jugendschutz ein grosser Stellenwert eingeräumt werden.

Wie soll sich die Schweiz in Europa positionieren – was kann sie einbringen?
Ich bin für den Sonderfall Schweiz, also gegen einen EU-Beitritt.

Was möchten Sie während Ihrer Amtszeit in Bern verändern?
Einer meiner Schwerpunkte sehe ich in der Sozialpolitik. Ich möchte mich für Menschen am Rande der Gesellschaft einsetzen. Gerade die Schwächeren brauchen in unserer Leistungsgesellschaft eine Stimme. Als jungem Familienvater sind mir auch die Familien wichtig. Eine Familie zu Gründen darf in der Schweiz kein Armutsrisiko sein. Der Lebensschutz und die Würde des Menschen (Sterbehilfe, Stammzellenforschung) sind mir wichtig. Die Ehe zwischen Mann und Frau soll einzigartig bleiben.

Wie würde Jesus, wenn er als Wanderprediger heute ins Bundeshaus käme, auftreten – und was ansprechen?
Ich könnte mir vorstellen, dass Jesus durch die Wandelhalle gehen würde und mit den Parlamentariern diskutieren würde. Dabei würde er sie lehren, so zu handeln, dass Gott im Mittelpunkt steht. Er würde Ihnen aufzeigen, wo die Nöte der Menschen liegen, und sie zu konkreten Taten aufrufen. Wenn er all seine Macht einsetzen würde, könnte ich mir auch vorstellen, dass er das Bundeshaus von jenen Parlamentariern räumen würde, die in erster Linie Eigeninteressen vertreten, ohne das Allgemeinwohl im Auge zu haben.

Am 19. Oktober werden National- und Ständerat neu gewählt. In einer Livenet-Umfrage gehen Kandidatinnen und Kandidaten auf neun Fragen ein und sagen, was sie motiviert und was sie – sollten sie gewählt werden – in Bern verändern möchten.

Datum: 15.09.2003
Quelle: Livenet.ch

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