Durch eigenes Nabelschnurblut geheilt
Die Leukämiepatientin benötigte dringend eine Stammzelltransplantation. Sie hatte einen schweren Rückfall nach einer Chemotherapie erlitten. Leukämiezellen waren bereits im Gehirn nachweisbar. «Die Lebenserwartung des Kindes ohne Stammzelltherapie betrug nur noch drei Monate», sagt Dr. Eberhard Lampeter, Leiter der Leipziger Nabelschnurblutbank Vita 34. Bei einem Tochterunternehmen von Vita 34 hatten die Eltern des Mädchens zur Gesundheitsvorsorge Nabelschnurblut einlagern lassen.
Üblicherweise werden bei Leukämieerkrankungen Stammzellen eines geeigneten Spenders transplantiert. Die Ärzte am Advocate Hope Children's Hospital in Oak Lawn im US-Bundesstaat Illinois hätten jedoch entschieden, in diesem Fall die eigenen Nabelschnurblut-Stammzellen des Mädchens zu verabreichen, sagte Lampeter. Zwei Jahre nach der Behandlung war der Fall erstmals im renommierten Fachmagazin «Pediatrics» vorgestellt worden. «Inzwischen sind 75 Monate vergangen. Dem Kind geht es weiterhin gut», so Lampeter, neben dem leitenden Arzt in Oak Lawn einer der Autoren des Fachartikels. «Deswegen können wir tatsächlich von einer Heilung ausgehen.»
Vita 34, 1997 von Ärzten in Leipzig gegründet, ist die älteste und grösste private Nabelschnurblutbank in Deutschland. Es lagert Nabelschnurblut von 75.000 Kindern. Fünfzehn von ihnen, darunter sechs mit einem Hirnschaden, wurde dadurch bereits eine Behandlung ermöglicht.
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Datum: 03.12.2010
Quelle: Livenet / cfh.de