Italien: Satanisten-Mörder verurteilt

Andrea Volpe
Pietro Guerrieri (Mittäter, 16 Jahre)

Ein norditalienisches Gericht hat zwei Anführer einer Satanistengruppe, die drei ihrer Leute grausam umgebracht hatte, zu 30 und 16 Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Heavy-Metal-Gang nannte sich „Bestien Satans“; sie trieb sich in den Wäldern unweit der Tessiner Grenze herum.

Nach dem Mord an einem Teenager-Pärchen 1998 (Fabio Tollis und Chiara Marino) wurde 2004 eine Frau angeschossen und dann lebendig begraben. Mariangela Pezzotta war die „Freundin“ des Gangleaders Andrea Volpe gewesen.

Die Entdeckung ihrer Leiche brachte die Polizei auf die Spur der ersten Verbrechen, welche im Rahmen von satanistischen Ritualen mit Drogen, Sex und Heavy-Metal-Musik geschehen waren und der Aufklärung harrten.

Der Haupttäter Volpe hatte während des Verfahrens Reue bekundet, doch das Gericht verschärfte die Strafe, statt sie zu mildern (die Anklage hatte 20 Jahre verlangt). Volpes Kumpan Pietro Guerrieri wurde zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt. Ein drittes Mitglied der Gang wurde freigesprochen. Im Juni folgt ein Prozess gegen fünf weitere Anhänger der Gruppe.

Die Morde haben Italien schockiert und die Diskussion um die Gefährlichkeit okkulter Gruppen neu entfacht. Die Verbrechen stellen die von Expertenmeinung in Frage, nach der zwischen kleinen Zirkeln von hartgesottenen Satanisten und Jugendlichen, die für eine gewisse Zeit okkult über die Stränge schlagen, zu unterscheiden sei. Offensichtlich können Teufels-Rituale auch unter Jugendlichen die Bereitschaft zu bestialischen Untaten fördern.

Datum: 26.02.2005
Autor: Peter Schmid

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