Brücken bauen

Ein runder Tisch in der Reithalle?

Wilf Gasser, Präsident der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA), ist selbst Opfer eines Farbanschlags aus Anlass des «Marsch fürs Läbe» geworden. Doch er streckt den Urhebern die Hand entgegen.
Farbanschlag auf Wilf Gassers Haus
Wilf Gasser, Präsident der Schweizerischen Evangelischen Allianz

Nachdem bereits die Fassade der Büros der EVP und des ICF Bern beschädigt und verschmiert wurden, ist in der Nacht auf Samstag auch die Garage des SEA-Präsidenten mit derben Slogans versprüht worden. Wilf Gasser reagiert darauf zweifach. Zum einen macht er deutlich, dass ihn die im Zusammenhang der Berner Kundgebung geäusserten Angriffe aus linksautonomer Seite betroffen machen. Ebenfalls die Erfahrung, dass die Medien diesen mehr Gehör zu schenken schienen als den Anliegen der angegriffenen Christen. Gasser zeigt sich – gerade auch aufgrund von Erfahrungen und Begegnungen rund um den «Marsch fürs Läbe» in Bern – aber auch gesprächsbereit mit der Szene am linken Rande.

Gasser will auf die Linksautonomen zugehen ...

Aus der Erfahrung heraus, dass das Aufschaukeln von Feinbildern und die Tradierung von «Schauermärchen» schlimme Folgen haben kann, schlägt er den «führenden Köpfen von Juso und Reithalle» vor, einen runden Tisch einzurichten und verspricht: «Ich werde die Einladung annehmen!»

Der Anschlag auf Gassers Haus ist möglicherweise Folge eines Artikels in der Berner Zeitung, die am Freitag schrieb, die Evangelische Allianz habe den «Marsch fürs Läbe» nach Bern geholt. Gegenüber der Berner Zeitung BZ äusserte Gasser den Eindruck, dass die linksautonome Szene «viel mehr Gehör bekommt mit ihren Behauptungen, wir seien homophob, Nazis, frauenfeindlich etc.», während die Befürchtungen evangelischer Christen im Blick auf die weltweiten Abtreibungszahlen und die «zunehmende Selektion von gesunden Kindern durch erweitere Untersuchungsmöglichkeiten ... kaum Gehör finden».

... und macht der BZ einen Vorschlag

Gasser macht daher der Zeitung das Angebot, in einem Interview die Hintergründe des Engagements evangelischer Christen darzulegen und dabei auch auf die erhobenen Vorwürfe der linken Szene einzugehen. Er sei auch bereit zu einer Diskussion in der BZ-Redaktion mit Vertretern aus diesen Kreisen. Er habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass ihre Sympathisanten häufig schlecht oder gar nicht informiert seien und lediglich einigen «Vorbetern nachplappern». Nun wartet er auf die Antwort der Redaktion.

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Datum: 19.09.2016
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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