Jakobsweg

Neue Verbindung durch die Schweiz

Kürzlich wurde der erweiterte Jakobsweg mit einer Pilgerwanderung von Basel nach Mariastein eingeweiht. Die Route Basel – Jura – Drei Seen schafft eine wichtige Verbindung von Süddeutschland zum Schweizer Jakobsweg. 
Pilgerweg, Bielersee
Biel, Altstadt

Auf der rund 200 Kilometer langen Strecke befinden sich über 50 Gemeinden mit Gedenkstätten und kulturellen sowie historischen Sehenswürdigkeiten. 2010 trat über eine Viertelmillion Menschen die Reise nach Santiago de Compostela an. Rund 1200 Pilger kamen aus der Schweiz. Kürzlich legte auch der Mister Schweiz 2011 einen Teil des Wegs zurück.

Immer populärer

Die wachsende Popularität des Pilgerns veranlasste eine Projektgruppe aus Kirche, Kultur und Tourismus zusammen mit dem Verein «Jakobsweg.ch» dazu, den Anschlussweg Basel – Jura – Drei Seen zu realisieren. Er schafft eine attraktive Verbindung von Südwestdeutschland zur Schweizer Via Jacobi, dem klassischen Jakobsweg vom Bodensee nach Genf. Er schliesst damit eine Lücke im europäischen Jakobusweg-Netz. «Die neue Route soll Pilgernden aus Skandinavien, Nordosteuropa und Deutschland ermöglichen, ab Basel nach Payerne und von dort weiter nach Spanien zu ziehen. 

200 Kilometer neu

Die neue Schweizer Wegstrecke misst fast 200 Kilometer. Die Marschzeit dafür beträgt etwa zehn Tage. Dabei werden acht Schweizer Kantone, über 50 Gemeinden und mehrmals die deutsch-französische Sprachgrenze durchquert. Startpunkt ist die wieder entdeckte Pilgerstadt Basel, deren Rheinbrücke einst für Pilger einen wichtigen Übergang bildete. Sprichwörtlich «pflastern» bereits hier kulturelle Sehenswürdigkeiten, historische Gedenkstätten und Relikte des «Heiligen Jakobus» den Weg: Im Historischen Museum (in der Barfüsserkirche) trifft man ihn als Brunnenfigur. Das Fussballstadium – und gegenüber die Kapelle – trägt seinen Namen. Weiter geht es entweder entlang der Birs durch das Laufental direkt oder aber über den Wallfahrtsort Mariastein nach Delémont. Von dort führt der Weg durch den landschaftlich reizvollen Jura bis ins westliche Mittelland, u.a. nach Biel und Murten. Unterwegs gibt es eine grosse Zahl von Kirchen, Klöster, Abteien, mittelalterlichen Burgen und römischen Ruinen zu entdecken. 

Unterkünfte gesucht

Der Jakobsanschlussweg ist nicht markiert, sondern Bestandteil eines europäischen Wanderwegnetzes, das zwischen Basel und Biel streckenweise der Via Jura folgt.
In zwei Jahren hat die Arbeitsgruppe die Linienführung und eine Wegführer-Broschüre dazu erarbeitet. Mit Unterstützung weiterer freiwilliger Helfer ist sie nun daran, Unterkünfte sowie Verpflegungsmöglichkeiten entlang der Strecke zu organisieren. Vor allem sind Herbergen mit erschwinglichen Übernachtungsmöglichkeiten gesucht, gibt doch ein Pilger in der Schweiz durchschnittlich 86 Franken pro Tag aus.

Sanften Tourismus fördern

Umgekehrt fördert das moderne Pilgern den «sanften» Tourismus und ist gerade auch für wirtschaftlich weniger starke Regionen interessant. Laut einer Berner Erhebung werden dadurch jährlich rund 40‘000 Übernachtungen in der Schweiz generiert.

Der Verein jakobsweg.ch

Seit 2008 kümmert sich der Verein «jakobsweg.ch"»um die Positionierung und Reaktivierung der Jakobswege in der Schweiz. Ziel ist der Erhalt der spirituellen Bedeutung bei gleichzeitiger Einbettung in den Zeitgeist. Auf der Webseite  stehen zum Wegverlauf ausführliche Beschriebe und verschiedenste Karten mit modernsten Geodaten sowie Informationen zu den Beherbergungs- und Verpflegungsangeboten in Deutsch, Französisch und Englisch bereit.
 

Datum: 14.07.2011

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