Schweizer Geschichte

Gedenken an die Religionskriege vor 300 Jahren

Mit einem Gedenkanlass soll im Sommer 2012 an das Ende der Religionskriege in der Schweiz erinnert werden.  Das fordert der Nationalrat und Historiker Josef Lang in einer Motion.
Denkmal zur Erinnerung an die Schlachten von Villmergen 1656 und 1712. (Foto: Wikipedia / Voyager)

So lange ist es noch gar nicht her, seit man sich in der Schweiz wegen der Religion die Köpfe blutig schlug. Politiker fordern nun gemäss einem Artikel der «NZZ am Sonntag», 2012 ein Gedenkjahr zu feiern. Dann jährt sich die zweite Schlacht bei Villmergen zum 300. Mal.

Der Nationalrat der «Grünen», Josef Lang, möchte diesen Gedenkanlass für das Ende der Religionskriege auf den 24. Juli 2012 legen. Den «Weg aus dem konfessionellen Konflikt» habe dann die «Helvetische Gesellschaft» gewiesen, die vom 15. bis 19. Mai 1762 in Schinznach-Bad gegründet worden sei. Darum soll im gleichen Jahr 2012 auch dieses Datums gedacht werden.


Den Religionsfrieden bewahren

Einen Bezug zur aktuellen Politik sieht Lang darin, dass sich die Helvetische Gesellschaft schon bald nach ihrer Gründung mit ihrem Verhältnis zur jüdischen Minderheit und zum Islam befasst habe. Das doppelte Gedenken solle religiöse Konflikte vermeiden helfen.

Bereits hätten die Präsidenten der grossen Parteien die Motion unterschrieben; ebenso Nationalräte aller im Parlament vertretenen Glaubensrichtungen. Nur den SVP-Präsidenten habe Lang nicht angefragt: «Mein Vorstoss richtet sich unter anderem gegen den Versuch der SVP, die christlich geprägte Geschichte der Schweiz für die Ausgrenzung Andersgläubiger zu instrumentalisieren, konkret der Moslems», sagte Lang gemäss der Zeitung.

Der Zweite Villmerger Krieg war der letzte Konfessionskrieg in der Eidgenossenschaft und hatte bis zu 3000 katholische und rund 1000 reformierte Opfern gekostet. Erst vor wenigen Jahren einigten sich St. Galler und Zürcher über die Rückgabe von Büchern und anderen Kulturgütern. Zürcher Truppen hatten sie im Jahre 1712 bei der Plünderung des Klosters St. Gallen aus der Stiftsbibliothek geraubt.

Datum: 28.12.2010
Quelle: Livenet / Kipa

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