«Neutral sein»: Bettags-Konferenz der EVP

Der eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag, kurz Bettag genannt, ist eine historisch gewachsene Institution. Bereits im 17. Jahrhundert halfen Bettage bahnbrechend mit, weltanschauliche und politische Gräben zu überbrücken. Was zur Zeit der alten Eidgenossenschaft seinen Anfang gefunden hat, besitzt laut der EVP auch in der modernen Schweiz seine Berechtigung. Deshalb lädti die Partei am 19. September zur fünften Bettagskonferenz ein.

Im Grossratssaal in Aarau soll das Thema der Neutralität im Mittelpunkt stehen. Als Redner treten Oberrichterin Elisabeth Bauhofer, Journalist Henryk M. Broder, Geschäftsmann Jon M. Ebersole, Buchegg-Pfarrer Dr. Urs Schmid und Nationalrat Walter Donzé auf.

Auch bei Unrecht neutral bleiben?

«Neutralität bedeutet zum einen die militärische Nichtbeteiligung an einem bewaffneten Konflikt, ganz allgemein aber auch die Unabhängigkeit eines Standpunkts oder einer Organisation», schreibt die EVP in einer Medienmitteilung. Die Schweiz gelte weltweit als Musterbeispiel eines neutralen Staates. Die bewaffnete Neutralität diene ihr als Instrument zur Wahrung ihrer Unabhängigkeit. Gleichzeitig stelle sich die Frage, ob das Prinzip der Neutralität auch in Bezug auf eine Welt voller Unrecht, Unfrieden und Missstände Gültigkeit hat.

So öffnet sich «zwischen Nichteinmischung und Parteinahme, Kompromissbereitschaft und Profillosigkeit, Appeasement und Zivilcourage ein weites Spannungsfeld, in dem „Neutral sein" oft keine Option ist». Die Bettagskonferenz wolle die neutrale Position hinterfragen - ohne parteipolitische Scheuklappen, aber mit dem Ziel der Vernetzung und Sensibilisierung von Christen, die Farbe bekennen wollen, ohne gleich parteiisch zu sein

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