In der Werbung würden Männer und Frauen oft in überholten Rollenklischees dargestellt. Besonders erniedrigend sei es, wenn Frauen auf ihren Körper reduziert würden: „Erotische Reize werden kommerzialisiert und Frauenkörper als reine Dekoration behandelt, die oft nicht einmal einen Bezug zum Produkt haben. Damit wird schon den Teenagerinnen die Botschaft vermittelt: Nur wer schön, leichtbekleidet und viel zu schlank ist, hat eine Chance anzukommen“, bemängelt die „Junge Evangelische Volkspartei“ die gängige Praxis. Sexistische Werbung sei aber nicht bloss eine Frage des Geschmacks, sondern des Respekts. Deshalb habe die Junge Evangelische Volkspartei *jevp gemeinsam mit Partnern die Petition „Freie Sicht!“ gestartet. Unter der Webseite www.freie-sicht.ch könne man die Petition unterschrieben. Gesammelt wird noch bis zur Wintersession 2006, dann werde die Petition dem Bundesrat und den eidgenössischen Räten übergeben. National gebe es nur ein „inoffizielles“ Kontrollorgan für die Werbung. Dieses ist darüber hinaus erst noch ein Selbstkontrollorgan, weil es von der Privatwirtschaft ("Stiftung der Schweizer Werbung für Lauterkeit in der kommerziellen Kommunikation") getragen und finanziert werde und keine staatliche Legitimation habe. Hinzu komme, dass besagte Lauterkeitskommission nur wenige bis fast keine Sanktionsmöglichkeiten ergreifen könne: „Darunter findet sich weder die Möglichkeit, eine Werbung zu verbieten, noch eine Busse auszusprechen“. So schreibe sogar die Lauterkeitskommission in ihrem Jahresbericht 2005: "...man spürt gelegentlich schon, dass die doch ziemlich beschränkten Sanktionsmöglichkeiten der Kommission, Fragen hinterlassen..." Die *jevp wünscht sich, dass es in Zukunft eine nationale, staatliche Stelle gibt, welche sich der Problematik von sexistischer und übersexualisierter Werbung annimmt. Dabei seien drei Punkte essentiell: Die Werbung müsste dieser Stelle vor dem Aushang vorgelegt werden, sie sollte sämtliche Werbung im öffentlichen Raum – also auch den wilden Aushang an nicht-offiziellen Plakatwänden, der oft besonders sexistisch ist – begutachten und bewerten können und sie müsste mit griffigen Sanktionsmöglichkeiten ausgestattet werden. Im Komitee sind folgende Organisationen vertreten: Akademie für christliche Führungskräfte ACF Schweiz; Junge Evangelische Volkspartei *jevp; jEDU Kanton Bern; Männerforum und das Schweizerische Weisse Kreuz. Quelle: *jevpMöglichkeiten für Sanktionen einführen
Datum: 09.08.2006