Dies kann man dem Tätigkeitsbericht 2006 von Infosekta entnehmen. Unter "christlich" sind Gemeinschaften zusammengefasst, welche sich ausschliesslich oder zu einem grossen Teil auf die Bibel berufen. Das Spektrum reicht von evangelikalen bis fundamentalistischen Gemeinschaften. Die Kategorie "esoterisch" beinhaltet Gruppen oder Einzelanbieter, die Gedankengut aus New Age, Theosophie (mittels Philosophie und Theologie zu höherer Wahrheit) und Okkultismus vertreten. Hierbei geht es um den Weg zur angeblich raschen Selbstfindung. Scientology führt die "Hit-Liste" der Einzelgruppen an (39 Anfragen). Auf Platz zwei rangiert mit 38 Anfragen die christlich-charismatische Freikirche "International Christian Fellowship" (ICF), die sich bei ihrer Missionarstätigkeit vor allem auf junge Menschen konzentriert. Mit 20 Anfragen befindet sich die Pfingstbewegung, ein Verbund charismatischer Feikirchen an dritter Stelle. Ein Phänomen ist, dass der vierte Platz der "Hitliste" vom VPM, dem "Verein zur Förderung der Psychologischen Menschenkenntnis", belegt wird. Die Psychosekte hatte sich vor fünf Jahren nämlich offiziell aufgelöst, schreibt der Zürcher "Tages-Anzeiger". Die VPM-Leute seien jedoch nach wie vor aktiv in Unter- und Tarnorganisationen. Infosekta führt die 19 Anfragen zu der Gruppierung aus diesem Grund weiterhin unter dem Kürzel VPM. Im Jahr 2006 haben sich insgesamt 796 Personen Hilfe suchend an Infosekta gewandt, wobei die meisten sich um Angehörige und Freunde sorgen. Nur wenige Betroffene erkundigen sich, ob ihre eigene Bewegung problematisch ist.
Datum: 08.05.2007Scientology auf Platz eins
Eigene Bewegung wird kaum hinterfragt
Quelle: Kipa
Die Zürcher Sektenberatungsstelle Infosekta hat im vergangenen Jahr zu christlichen Gruppen am meisten Anfragen erhalten (37 Prozent der Anfragen). An zweiter Stelle kommen esoterische Gemeinschaften mit 29 Prozent.