Das «Jahr der Bibel» mit zentralem Festakt eröffnet

Bibeln

Dresden. Das «Jahr der Bibel» ist am Neujahrstag in Dresden mit einem Festakt eröffnet worden. Mit der bundesweiten Aktion wollen die Kirchen das «Buch der Bücher» der Bevölkerung wieder näher bringen. Die ARD übertrug die Feier live aus der Sächsischen Staatsbibliothek. Dabei las der Schauspieler Rolf Hoppe aus dem Lukas-Evangelium das Gleichnis vom verlorenen Sohn.

Die Liedermacher Gerhard Schöne und Clemens Bittling stellten das extra geschaffene Lied «Suchen und Finden» vor. Den oft kaum mehr bewussten Einfluss der Bibel auf den alltäglichen Sprachgebrauch zeigte eine szenische Lesung: Der Text bestand komplett aus geflügelten Worten aus dem Alten und Neuen Testament.

Während der Aktion «2003. Das Jahr der Bibel» wird in den Sommermonaten die so genannte Bibel-Box durch zehn grosse deutsche Städte reisen. Ziel ist es, mehr Wissen über die Heilige Schrift zu vermitteln. Auf zahlreichen Veranstaltungen sollen vor allem Kinder und Jugendliche erreicht werden. Ausserdem gibt es vier neue Bibel- Ausgaben.

Mehr als 10 000 Kirchengemeinden haben an den Vorbereitungen zum Bibeljahr mitgewirkt. Hinter der Aktion stehen die evangelische und die katholische Kirche, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen sowie freie Werke und Verbände.

Der Bischof des Bistums Dresden-Meissen, Joachim Reinelt, rief dazu auf, das neue Jahr für eine "Entdeckungstour" mit dem Alten und Neuen Testament zu nutzen. Christen und Atheisten dürften nicht aufhören, aus der Bibel zu lernen. Selbst wer täglich in der Bibel lese, bleibe immer "am Anfang des Verstehens".

Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), Bischof Walter Klaiber, betonte, die Bibel sei ein "Wert, ohne den die Gegenwartskultur nicht leben" könne. Auch der Präses der Deutschen Evangelischen Allianz, Peter Strauch, warb dafür, sich stärker mit den verschiedenen Texten der Bibel zu befassen.

Mit der Aktion, die zeitgleich in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Luxemburg, Liechtenstein und Frankreich stattfindet, wollen die beteiligten Kirchen das Bewusstsein der Menschen für die Bibel und deren kulturelle Bedeutung wecken.

Ein Schwerpunkt des Projektes ist die Kinder- und Jugendarbeit. Unter anderem sollen mit einer so genannten "Bibelentdecker-Tour" nahezu 6.000 Gruppen in ganz Deutschland erreicht werden. Zudem wird die Erlebnisausstellung "Bibel-Box" in zehn deutschen Städten zu sehen sein. Daneben sind rund 1.000 weitere Bibelausstellungen geplant.

Die «Bild»-Zeitung veröffentlicht seit Donnerstag täglich eine Kolumne mit Bibelworten. Prominente aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur, Unterhaltung oder Sport wollen ihre Lieblings- Bibelstelle vorstellen. Den Anfang machte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock. Es folgen die CDU-Vorsitzende Angela Merkel, TV-Moderatorin Sabine Christiansen, Tennisspieler Tommy Haas, Filmregisseurin Leni Riefenstahl, Radrennfahrer Erik Zabel und die Schauspielerin Uschi Glas.

Die Bibel ist das am häufigsten übersetzte Schriftwerk seit der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg. Dies belegen die neuesten Zahlen des Weltbundes der Bibelgesellschaften: Teile der Heiligen Schrift wurden in 2287 Sprachen übersetzt, das Neue Testament in 1012 und die vollständige Bibel in 392 Sprachen.

Quelle: epd/Livenet

Datum: 04.01.2003

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