Oktoberfest

Ein Leben zwischen Bibel und Bier

Günter und Margot Steinberg sind die Wirte des Hofbräuzeltes auf dem Oktoberfest. Zu ihren Gästen zählen prominente Fussballer, Politiker und Musiker. Spannend und humorvoll beschreibt Peter A. Machac in seinem Buch zwei nicht alltägliche Menschen, die ihren Glauben in einem ungewöhnlichen Umfeld leben.
Günter und Margot Steinberg.

Margot und Günter Steinberg sind zum 31. Mal mit dem zweitgrössten Oktoberfestzelt auf der Wiesn vertreten. Im Münchner Hofbräukeller bewirten sie täglich hunderte Gäste. Und sie sind überzeugte Christen.

Als älteste Tochter von «Hendl-König» Friedrich Jahn, dem Begründer des Wienerwald-Imperiums, ist Margot Steinberg von Kindesbeinen an mit dem Gastronomiegewerbe vertraut. Ganz anders Günter Steinberg: Der gelernte Fotoeinzelhändler findet erst durch seine grosse Liebe in die Branche. Mit 31 Jahren geht er noch einmal in die Lehre, um alles von der Pike auf zu lernen – mit grossem Erfolg.

Beim Münchner Fasching lernen sich die beiden kennen, was massgeblich der Hartnäckigkeit und Verliebtheit von Günter Steinberg zu verdanken ist. Er lässt sich auch nicht vom Faschingsprinzen davon abhalten, Prinzessin Margot I. näherzukommen. Es folgt eine Fernbeziehung München-Paris, wo Margot eine Wienerwald-Filiale leitet. Nach vielen Reisen gibt sich das Paar schliesslich in Wien das Jawort. Das turbulente Leben mit vielfältigen Arbeitseinsätzen, Engagements und Reisen bleibt ihnen jedoch weiter erhalten. Zur Arbeit für den Wienerwald mit seinen immer zahlreicher werdenden Filialen kommt ab 1980 das Hofbräuzelt auf dem Oktoberfest und später noch der Hofbräukeller.

Schicksalsschläge

Bei allem Erfolg bleiben Steinbergs Schicksalsschläge nicht erspart. Etwa als 1973 Margots Schwester Evelyn von Kidnappern entführt wird, die Lösegeld erpressen wollen. Ein Erlebnis, das die Familie schockiert und das glücklicherweise gut ausgeht. Zehn Jahre später kommt ein weiterer schwerer Einschnitt: Das Wienerwald-Imperium zerbricht.

Beziehungskrise

Auch privat haben Margot und Günter Steinberg Kämpfe durchzustehen. Offen berichten sie davon, wie sie in der Mitte ihres Lebens in eine beinah aussichtslose Beziehungskrise schlittern.

Günter stürzt sich in die Arbeit und bemerkt dabei nicht, wie er seine Frau immer mehr vernachlässigt. Das Paar distanziert sich, lebt nebeneinander her. Beruflich hingegen sind die Steinbergs zunächst erfolgreich. Neben dem Wienerwald-Imperium leiten sie das Hofbräuzelt auf dem Oktoberfest und den Hofbräukeller. Günter lebt für die Arbeit, geniesst Ruhm und Reichtum, trifft sich mit Münchners Prominenz – und verliert die Bodenständigkeit. Jahre später bricht das Wienerwald-Imperium wegen Überschuldung zusammen. Steinbergs melden Insolvenz an. Ein christliches Manager-Seminar lässt das Paar zum Glauben finden und einen Neuanfang machen.

Neuanfang in der Ehe

Dass sie daraus mit einem Happy End hervorgehen, ist fast schon ein Wunder – aber kein Zufall. Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens finden sie Gott. Sie erleben, wie er ihrem Leben eine neue Richtung gibt und ihrer Ehe einen Neuanfang ermöglicht.

«Ein froher Wirt macht frohe Gäste» heisst es in einem Sprichwort. Das trifft auf Steinbergs sicher zu. Sie sind nach wie vor mit Leib und Seele Gastwirte, die ihre Berufung zwischen Bibel und Bier leben. Davon, dass ihr Leben spannend wie ein Buch ist, kann sich der Leser nun also selbst überzeugen.

Das Buch mit dem Titel «Massvoll» ist ein empfehlenswertes und leicht lesbares Buch. Der Autor Peter A. Machac lässt Steinbergs durch ihre Biografie vom Gastgeber zum Ratgeber für schwierige Situationen im Leben werden. Immer wieder sorgt der Autor dafür, dass der bayerischen Dialekt in die Sprache des Buches einfliesst und führt damit hautnah, spannend und humorvoll durch ein packendes Leben zwischen Bibel und Bier.

«Massvoll» ist beim Verlag SCM Hänssler erschienen.
Leseprobe

 

Datum: 23.09.2010
Quelle: SCM Hänssler/Pro

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