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Wie viel Alkohol vertrage ich?

Bier, Alkopops, Wodka, - Alkohol gehört einfach zum Erwachsensein dazu oder? Alkohol macht locker und es sieht so aus, als würde man richtig akzeptiert werden, je mehr man verträgt. Wie viel Alkohol ist eigentlich okay?
Alkohol
«Generation Wodka»

 
Deine Eltern trinken beim Abendessen Bier, deine Lehrer Prosecco bei besonderen Anlässen, und deine Freunde machen sich schon zu Hause mit Alkohol locker, bevor es auf die Party geht. Tatsächlich ist Alkohol aber eine Droge, denn er macht abhängig – schneller als man denkt.

Wie schnell wird man zum Alkoholiker?

Der Biologe Dr. Axel Leibstein hat es herausgefunden: «Beginnt der Alkoholmissbrauch mit 25 Jahren, braucht es durchschnittlich 10 bis 12 Jahre, ehe es zu einer Abhängigkeit kommt. Beginnt der Missbrauch dagegen schon mit 15 Jahren, dauert der Übergang in eine Abhängigkeit im Mittel nur 5 bis 6 Monate.»

Ab wann ist Alkohol schädlich?

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) führen schon mehr als 24 Gramm Alkohol pro Tag bei Frauen und 40 Gramm bei Männern zu Organschäden. Die Grenze zur Gesundheitsgefährdung liegt also beim weiblichen Geschlecht bei einem Glas Wein am Tag, beim männlichen bei zwei grossen Gläsern Bier.
 
Dass Frauen weniger vertragen als Männer, ist simple Biologie: Frauen haben mehr Östrogen im Blut und das macht es für die Leber sehr viel schwerer, den Alkohol abzubauen.
 
Manche Völker haben andere Gene und können dadurch Alkohol nur langsam abbauen. Dabei können viel mehr giftige Nebenprodukte entstehen, als bei anderen Bevölkerungsgruppen.
 
Für Kinder und Jugendliche ist Alkohol noch gefährlicher als für Erwachsene: Je leichter und je jünger jemand ist, desto stärker ist die Giftwirkung, aber desto weniger ist auch die Rauschwirkung. Für Kinder können also schon kleine Mengen Alkohol tödlich sein, ohne dass sie eine berauschende Wirkung verspüren.

Wie schädigt Alkohol meinem Körper?

Durch regelmässiges Trinken kommt es zur Schädigung und zum Absterben von Nervenzellen. Man kennt zum Beispiel den schlurfenden Alkoholikergang – der Körper schafft es einfach nicht mehr, beim Gehen die Beine richtig anzuheben.
 
Alkohol verändert die Persönlichkeit. Bei Kindern und Jugendlichen kommt es noch schneller dazu, da die betreffenden Gehirnbereiche deutlich empfindlicher sind und die Persönlichkeit sich in dem Alter gerade erst entwickelt. Laut einer Umfrage der WHO neigen Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren mit starkem Alkoholkonsum überproportional zu Gewalttaten. Ein Drittel der körperlich verursachten Gewalttaten bei Jungen ist verursacht durch Alkohol.
 
Auch Konzentrationsschwäche und depressive Verstimmungen können durch zu viel Alkohol ausgelöst werden. Alkohol schädigt Organe. Zum Beispiel die Speiseröhre und Magenschleimhaut, was die Zuckerkrankheit Diabetes auslösen kann. Dass regelmässiger Alkoholkonsum die Leber schädigt, ist bekannt. Aber Alkohol greift auch das Herz an. Seine Giftwirkung kann die Herzmuskelzellen so stark schädigen, dass eine Herzmuskelschwäche entsteht, die durch noch mehr Alkohol zum Tod führen kann.

Kenne dein Limit!

Alkohol ist im Gegensatz zu anderen Drogen nicht verboten und wird überall angeboten. Deshalb musst du selbst lernen, gut damit umzugehen. Gerade Jugendliche möchten Grenzen ausprobieren und auch mal überschreiten, sei dir aber bewusst, dass Alkohol nicht so harmlos ist, wie er wirkt.
 
Überlege dir genau: Ist es wirklich cool, zu beweisen, wie viel du verträgst – wenn das eigentlich gar nichts mit Stärke zu tun hat, sondern mit genetischen Tatsachen?
 
Brauchst du wirklich ein Suchtmittel um lockerer zu sein? Um das andere Geschlecht anzusprechen? Um dazuzugehören? Um cool zu sein?
 
Viele können mit Alkohol umgehen. Andere schaffen es nicht und bekommen durch Alkohol echte Schwierigkeiten. Zu welcher Gruppe möchtest du auf Dauer gehören?

Mit Auszügen aus dem Buch «Generation Wodka» von Wolfgang Büscher, Bernd Siggelkow und Marcus Mockler, erschienen im adeo-Verlag.

Buch Bestellen:
«Generation Wodka»: Wie unser Nachwuchs sich mit Alkohol die Zukunft vernebelt

Datum: 12.01.2012
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / «Generation Wodka» / adeo-Verlag

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