Maximale Lebensdauer bei Menschen steigt regelmässig

Cambridge. Die Menschen können neuen demographischen Forschungen zufolge möglicherweise deutlich älter werden als bislang angenommen. „Es gibt keinen Grund zu glauben, dass wir die maximale Lebenserwartung in absehbarer Zeit schon erreicht haben werden“, schreiben Jim Oeppen von der Cambridge University (Grossbritannien) und James W. Vaupel vom Max-Planck-Institut für demographische Forschung in Rostock im US-Wissenschaftsjournal „Science“

So sei die maximale Lebenserwartung von Frauen in den vergangenen 160 Jahren kontinuierlich um rund drei Monate pro Jahr gestiegen, berichten die Forscher nach der Auswertung zahlreicher historischer und aktueller Erhebungen.

1840 waren demnach die schwedischen Frauen mit einer Lebenserwartung von etwa 45 Jahren führend, heute liegen die Japanerinnen mit rund 85 Jahren weltweit vorn. Auch bei Männern stieg die Lebenserwartung kontinuierlich an, allerdings langsamer: Wurden die Frauen mit der längsten Lebenserwartung vor 160 Jahren im Schnitt 2 Jahre älter als die Männer, beträgt der Unterschied heute rund 6 Jahre.

Vor allem zwei Gründe sprechen den Demographen zufolge für ein weiteres Wachsen der menschlichen Lebensspanne: Zum einen zeige die Entwicklung der maximalen Lebenserwartung keinen Trend zur Verlangsamung, sondern weise seit 160 Jahren in konstantem Winkel nach oben. Zum anderen hätten Experten, die biologische Altersgrenzen anführen, in den vergangenen Jahrzehnten bereits zahlreiche Male ihre Voraussagen revidieren müssen, schreiben Oeppen und Vaupel. Prognosen, wie alt die Menschen möglicherweise werden könnten, wagen die Forscher allerdings nicht.

Datum: 21.05.2002

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