Zwei Jahre Sudan-Krieg

Christliche Organisationen fordern Ende des Konflikts

Millionen Sudanesen leben in Flüchtlingslagern
Internationale christliche Organisationen haben sich zusammengeschlossen, um die internationale Gemeinschaft aufzufordern, mehr zu tun, um das Leid im Sudan zu lindern. Das nordafrikanische Land befindet sich seit zwei Jahren im Kriegszustand.

Vor zwei Jahren führten koordinierte Angriffe zum Tod von über 100 Menschen, darunter mehr als 20 Kinder. Mindestens neun der Getöteten waren humanitäre Helfer, die der lokalen Bevölkerung helfen wollten.

Heute wird mit 12'000 Toten, 33'000 Verletzten und zehn Millionen Flüchtlingen gerechnet.

In einer gemeinsamen Erklärung, unterzeichnet vom Ökumenischen Rat der Kirchen, der All Africa Conference of Churches, Caritas Africa und der Association of Member Episcopal Conferences in Eastern Africa, wird die katastrophale Lage im Sudan betont.

30 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen

Über 30 Millionen Menschen – mehr als die Hälfte der Bevölkerung – sind dringend auf Hilfe angewiesen. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, bezeichnete den Konflikt als «brutal und sinnlos» und forderte ein Ende des Krieges sowie ein entschiedenes Eingreifen der internationalen Gemeinschaft.

Der aktuelle Konflikt wird hauptsächlich zwischen Truppen, die dem sudanesischen Premierminister General Abdel Fattah al-Burhan loyal gegenüberstehen, und Anhängern seines ehemaligen Stellvertreters Mohamed Hamdan Dagalo ausgetragen. Weitere kleinere Gruppen haben sich entweder einer der beiden Seiten angeschlossen oder versuchen, unabhängig zu bleiben.

Fast ununterbrochen Krieg seit 1956

Obwohl der aktuelle Krieg erst seit zwei Jahren andauert, befindet sich der Sudan seit seiner Unabhängigkeit von Grossbritannien im Jahr 1956 fast ununterbrochen im Bürgerkrieg.

Der erste sudanesische Bürgerkrieg dauerte von 1955 bis 1972 und forderte mehr als eine halbe Million Todesopfer. Der zweite Bürgerkrieg wütete von 1983 bis 2005 und kostete zwischen einer und zwei Millionen Menschen das Leben.

Zwischen und während der beiden grossen Bürgerkriege gab es zahlreiche weitere Kriege in verschiedenen Regionen des Landes. Auch Militärputsche sind im Sudan keine Seltenheit.

«Unzählige Leben wurden zerstört»

In der eingangs erwähnten gemeinsamen Erklärung christlicher Organisationen heisst es: «Die Lage im Sudan ist verzweifelt, und ohne einen entschlossenen Vorstoss für Friedensgespräche wird sich der Konflikt weiter verschärfen. Die internationale Gemeinschaft kann den Sudan nicht länger ignorieren. Wir müssen entschlossen handeln, um die Konfliktparteien an den Verhandlungstisch zu bringen und an einer nachhaltigen Lösung des Konflikts zu arbeiten.»

Pastor Fidon R. Mwombeki, Generalsekretär der All Africa Conference of Churches, sagte: «Es ist ein unnötiger Krieg, ein Krieg, der in menschlicher Gier und Machtgier wurzelt. Unzählige Leben sind zerstört, vertrieben und traumatisiert worden – völlig unschuldig. Es braucht mutige und mitfühlende Führer, um einen Krieg zu verhindern – und ihn zu beenden, wenn er ausbricht. Als Menschen des Glaubens rufen wir dazu auf, dieser sinnlosen Zerstörung von Leben und Eigentum ein Ende zu setzen, und appellieren an die internationale Gemeinschaft, sich für einen durchsetzbaren Waffenstillstand einzusetzen und Ressourcen zu mobilisieren, um auf die dramatische humanitäre Lage im Sudan zu reagieren.»

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Datum: 22.04.2025
Autor: Christian Today / Daniel Gerber
Quelle: Christian Today / Übersetzung: Livenet

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