Winterthurer Freikirche feiert im Zirkuszelt

Die GVC-Chile Hegi (GVC bedeutet ‚Gemeinde von Christen‘) ist in den letzten 15 Jahren anhaltend gewachsen. Weil schliesslich über 500 Erwachsene und gegen 200 Kinder aufkreuzten, genügten zwei Gottesdienste am Sonntagmorgen und ein Jugendgottesdienst alle vierzehn Tage nicht mehr. Der Saal von 350 Plätzen war regelmässig überfüllt, und der ‚Kids-Church‘, der Kinderarbeit, fehlten Räume.

Wie GVC-Leiter Johannes Wirth gegenüber Livenet sagt, träumte er vor zwei Jahren, er predige im Zirkuszelt. Nun ist der Traum Wirklichkeit geworden: Die Kirche hat das achtjährige Zelt des Zirkus Monti gekauft. Das 28 Meter breite Zelt verfügt über 700 Sitzplätze.

Sommertemperaturen im Februar

Schon im ersten Gottesdienst – erreichte die Temperatur angenehme 19 Grad, im zweiten, bei vollbesetztem Zelt, stieg sie auf sommerliche 25 Grad! Die Stadt Winterthur hat der Freikirche erlaubt, das Zelt während zwei Jahren an diesem Standort zu nutzen; Johannes Wirth hofft, dass ein weiteres Jahr dazugegeben wird. Auf dem ehemaligen Sulzer-Industrieareal Hegi soll der zweite Stadtpark der Eulachstadt entstehen.

Gottes gute Worte ins Leben hinein sprechen

Worin sieht Johannes Wirth den Schlüssel zum Wachstum der Gemeinde? Er betont, dass der Gott der Bibel es mit dem Leben in allen Facetten zu tun habe. Dies werde in der GVC-Chile Hegi mit Leidenschaft vermittelt – vor allem an Menschen, die sich für ‚Kirche‘ nicht mehr interessierten. „Es macht Spass, die zentralen, immer gleich bleibenden biblischen Wahrheiten spannend, verständlich und für das heutige Leben umsetzbar weiter zu geben“, heisst es auf der farbigen Homepage der Gemeinde.

Derzeit wird wieder ein Alphalive-Glaubenskurs durchgeführt, „der siebte oder achte“, mit 75 Teilnehmern. Im Vorjahr waren über 100 Personen dabei. Durch den Kurs und die anderen Angebote der Freikirche haben letztes Jahr „so viele wie noch nie zum Glauben an Christus gefunden“; Zahlen nennen mag Johannes Wirth nicht. Das Zelt mache es mit seiner ungezwungenen, lebensfrohen Atmosphäre den Christen noch leichter, ihre Freunde zu einer christlichen Feier einzuladen.

Zeitgemäss feiern, offen für geistliche Impulse

Anstösse der Willow-Creek-Kirche in Chicago haben den Hegi-Verantwortlichen geholfen, moderne Formen des Feierns und der Verkündigung des Evangeliums zu entwickeln. Besucher, die lange keine Kirche von innen gesehen haben, sollen „keinen Kulturschock“ bekommen. Die Predigten werden visuell unterstützt und die Lobpreiszeiten mit viel Pepp gestaltet. Die Gemeinde ist für spontane geistliche Impulse offen, und oft werde gelacht. Johannes Wirth: „Wir sind eine sehr fröhliche Kirche“.

Die Gemeinde sei im letzten Sommer rasch auf das Vorhaben ihrer Leiter eingegangen, erzählt der Pastor. Die Ältesten der GVC-Chile Hegi sind Vereinsmitglieder; sie fassten den Beschluss. Die Gemeindeglieder sagten auf ihre Weise Ja dazu: In bloss zehn Tagen, so Wirth, brachten sie mit einer Kollekte und Zusagen die nötigen 300'000 Franken zusammen! In dieser Summe eingeschlossen sind der Kaufpreis fürs Zelt sowie die Kosten für den Aufbau, die ‚Bodenheizung‘ und die Ton- und Lichtanlagen.

Die GVC-Chile Hegi wurde vor 41 Jahren als ‚Gemeinde der Christen‘ vom Evangelisten Charles Reichenbach gegründet. „Er freut sich über unsere Entwicklung; dreimal im Jahr predigt er bei uns“, sagt Johannes Wirth. Die Hegi-Chile hat eine Tochtergemeinde im Zürcher Vorort Bassersdorf gegründet, zum Schweizer GVC-Hauptverein gehören auch fünf kleine, traditionell geprägte Freikirchengemeinden in Städten des Schweizer Mittellands.

Webseite: www.gvc.ch