‚Bringt Kirchen zum Dienst an den Bedürftigen zusammen' - Bush predigt den Fernsehpredigern

President Bush fühlte sich gemäss Baptist News sichtlich wohl “umgeben von Menschen des Glaubens” und brachte dies auch mit Humor zum Ausdruck. Foto: Morris Abernathy
US Präsident George W. Bush richtet sich an christliche Medien in Nashville und betont die Notwendigkeit, dass sich arme und reiche Kirchen gemeinsam für die Heilung der Verletzten in Amerika einsetzen. Foto: Morris Abernathy
2700 Personen des National Religious Broadcasters versammelten sich am 10. Februar, um die Botschaft von Präsident Bush zu hören. Foto: Morris Abernathy

Nashville - Christliche Fernseh- und Radiomacher sollen die Christen zum gemeinsamen Dienst an Nachbarn und Bedürftigen zusammenführen und zur Vernetzung von Kirchen beitragen. Dazu hat US-Präsident George W. Bush an der Jahreskonferenz der ‚National Religious Broadcasters' (NRB) aufgerufen. Christliche Medien hätten eine wichtige Aufgabe im Betreuen und Heilen leidender Menschen; sie sollten Kirchen dazu ermutigen, gemeinsam der Gesellschaft zu dienen.

Bush erwähnte die enorme Verantwortung der christlichen Medien für die 141 Millionen Hörer und Zuschauer, die sie jährlich mit ihren Sendungen erreichten. "Dieses Land hat viele reiche und fürsorgliche christliche Gemeinden; wir haben aber auch viele Kirchen in bedürftigen Quartieren, Kirchen, die Hilfe brauchen. Sie können mit ihnen allen kommunizieren, mit den reichen Vorstadt- wie mit den armen Innenstadtgemeinden", sagte Bush zu den 2'700 Teilnehmern der NRB-Konferenz. "Sie können helfen, die Gemeinden zusammenzubringen, dass sie den Leidenden miteinander dienen, so dass wir eine gerechtere und grosszügigere Gesellschaft schaffen können."

Gottesdienst und Dienst am Nächsten

Bush zitierte die Bemerkung, dass die Amerikaner nie so getrennt seien wie in der Stunde der Gottesdienste, um 11 Uhr am Sonntagvormittag. Dagegen predigte der Präsident: "Wir haben alle eine Verantwortung, die Barrieren niederzureissen, die uns trennen. In der Schrift befiehlt uns Gott, zu jenen zu gehen, die anders sind, uns miteinander zu versöhnen und unser Leben im Dienst für andere herzugeben. Und Gott verspricht, dass die Früchte von Glaube und Gemeinschaft, Dienst und Versöhnung die Kämpfe, die wir dafür durchzustehen haben, weit übertreffen." Im Blick auf die Unterschichten sagte Bush unter Applaus, die Armen und Bedürftigen seien der ganzen Kirche als Auftrag aufgegeben, "auch wenn sie keiner Kirche angehören".

George W. Bush schilderte die Zusammenarbeit von gegen 60 Pastoren und weiteren Christen am Rande der Stadt Nashville, Weissen und Schwarzen, die aus Gebetszeiten von zwei Pastoren entstanden sei. Nun würden eine Klinik für arme Kinder, eine Gratis-Rechtsberatung und eine christliche Schule für Kinder verschiedener Rassen gemeinsam getragen. Bush zitierte einen der Initianten mit den Worten, einige Mauern zwischen den Gemeinden seien noch da, aber sie seien so niedrig, dass man sie übersteigen könne. Man halte zusammen, und die Agglomeration habe etwas davon.

Die Kinder von Häftlingen lieben

Bush rief die Radio- und Fernsehmacher auf, ihr Publikum zur tätigen Nächstenliebe zu motivieren. "Erinnern Sie Ihre Hörer daran, dass jeder im Leben seines Nächsten etwas verändern kann. Machen Sie ihnen Mut, andere zu begleiten, vielleicht einen Dienst an den Kindern von Häftlingen zu beginnen, sie zu lieben. Ich bitte Sie, ihre Hörer herauszufordern, dass christliche Gemeinden mehr tun für das Wohl unserer Nation. Sie sollen hart dafür arbeiten, dass die Mauern, die die Kinder Gottes zu lange getrennt haben, niedergerissen werden."

Freiheit: ‚Gottes Gabe an alle Menschen'

Die Bemühungen der USA, Saddam Hussein zu entmachten und dem Irak die Massenvernichtungswaffen zu nehmen, kommentierte Bush mit markigen Worten, die sein religiös gegründetes Sendungsbewusstsein verdeutlichen: "Freiheit ist nicht Amerikas Gabe an die Welt. Freiheit ist Gottes Gabe für jeden Menschen in der Welt. Amerika steht vor grossen Herausforderungen, hier und im Ausland... Wir sind gerufen, die Verheissung dieses Landes jedem Bürger zukommen zu lassen, der hier lebt."

"Wir sind gerufen, unsere Nation zu verteidigen und die Welt näher zum Frieden zu führen. Beide Herausforderungen werden wir mit Mut und Vertrauen meistern." Bush zitierte darauf die alte Redensart: "Lasst uns nicht um Aufgaben bitten, die unserer Kraft entsprechen. Lasst uns beten um Kraft, die für unsere Aufgaben ausreicht."

NRB: grösste christliche Medienorganisation

Die ‚National Religious Broadcasters', die Vereinigung der religiösen Medienveranstalter, vertritt über 1'500 evangelische Radiostationen und 350 Fernsehstationen, Programmproduzenten, Multimediaentwickler und andere Organisationen der Medienbranche in den USA und im Ausland. Laut dem Baptistischen Pressedienst sind ihre 30'000 Mitglieder verantwortlich für den Grossteil der weltweiten christlichen elektronischen Medienproduktion.

Datum: 13.02.2003
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung