AIDS in Afrika: „Kirchenallianz für Waisen“ bringt Hoffnung

Am stärksten durchseucht ist die Altersgruppe der 15- bis 24-jährigen. Nur jeder fünfte Simbabwer aus dieser Gruppe weiss aber, ob er HIV-positiv oder negativ ist. Man schätzt, dass 240'000 Kinder unter 14 Jahren infiziert sind. Die Regierung Mugabe hat kürzlich Mittel für den Kauf von Medikamenten zugesagt.

In Uganda hat eine Organisation der HIV-Positiven die Diskriminierung der Kranken kritisiert. Ein Sprecher von „People living with HIV/AIDS“ sagte, Lehrer seien wegen der Infektion entlassen worden. Viele HIV-positive Lehrer könnten sich nicht mehr weiterbilden und würden nicht befördert, obwohl sie gute Leistungen vorwiesen. „HIV-positive und AIDS-kranke Leute sind immer noch Menschen; ihre Rechte müssen gewahrt bleiben“, sagte der Sprecher am Welt-AIDS-Tag.

In Namibia hat die „Kirchenallianz für Waisen“ (Cafo), ein Hilfswerk verschiedener Kirchen, das Vorhaben der Regierung begrüsst, eine Steuer einzuführen, um Waisen im Land besser zu helfen und die Folgen von AIDS zu bekämpfen. Namibia zählt laut einem Zeitungsbericht „ungefähr 82‘671 Waisen“. Der Cafo-Koordinator Henry Platt sagte, die meisten Familien im Land seien mit AIDS konfrontiert. Die Zahl der Waisen steige derzeit so stark, dass man nicht angemessen helfen könne. „Das Problem der Waisen fordert uns heraus, unsere afrikanische Tradition, die Kultur der Fürsorge in der Sippe, wieder zu beleben“, sagte Platt. AIDS habe diese Kultur in ihren Wurzeln erschüttert. Durch die Seuche sterben vor allem junge Erwachsene, die mittlere Generation, weg; Alte und Kinder werden weniger betreut.

Der Cafo-Koordinator unterstützte den Aufruf an Erwachsene, sich als Pflegeeltern zur Verfügung zu stellen, und rief die Kirchen des Landes auf, mehr für die Bedürftigen zu tun. Namibia hat eine Bevölkerung von 1,7 Millionen Menschen. Es wird befürchtet, dass die Zahl der Waisen bis zum Jahr 2020 auf eine Viertelmillion steigt.