Österreichs Kanzler: "Christentum ist Basis von Europa"

Der österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (Foto: bundesregierung.at)

Der österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel spricht dem Christentum einen hohen Stellenwert in Europa zu. In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) betont Schüssel die Aktualität und Signifikanz christlicher Werte in unserer Gesellschaft.

In der Ausgabe vom Dienstag spricht die FAZ mit Schüssel über die Situation und Zukunft der EU. In diesem Gespräch betont der Politiker:" Sehr viel von dem, was das europäische Gesellschaftsmodell ausmacht, stammt aus dem Christentum. Liebe, Toleranz, Barmherzigkeit, Solidarität sind auch heutzutage überaus wichtige Werte. Ihre Herkunft sollte man immer wieder in Erinnerung rufen."

Schüssel: "Europa kein 'Christenclub', sondern Wertegemeinschaft"

Europa hält der Politiker nicht für einen "Christenclub". Es solle sich vielmehr als Wertegemeinschaft verstehen, "als etwas, das im Inneren zusammengehalten wird durch Werte, die aus dem Christentum, aus der Antike, aus der Aufklärung stammen", betont er. Weiterhin sagt Schüssel, dass Europa zwar nicht ausschliesslich durch das Christentum geprägt worden sei, die Verbreitung von Wissen und Bildung aber den Klöstern zu verdanken habe.

Gleichzeitig habe man neben den Christen aber auch dreissig Millionen Moslems und zahlreiche weitere Religionsgemeinschaften in Europa, erklärt der Politiker. Seit 1913 sei der Islam in Österreich eine gesetzlich anerkannte Religion. Schüssel meint: "Das Zusammenleben funktioniert sehr gut." Den Grund dafür sieht er in der Kontrolle islamischer Religionslehrer und der Anpassung ihrer Lehre an das, "was wir unter österreichischem und europäischem Gesellschaftsmodell verstehen."

Autor: Oliver Theiss

Datum: 25.08.2005
Quelle: KEP

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