Hamburger FeG wird interkulturell
Ein Grund ist der zunehmende Zuzug von ausländischen Studenten und jungen Erwachsenen in die Hansestadt. In der fast 120 Jahre bestehenden Innenstadtgemeinde «Holstenwall» finden inzwischen vier Sonntagsgottesdienste mit Menschen aus insgesamt 40 Nationen statt: ein deutschsprachiger mit 180 bis 200 Besuchern, ein englischsprachiger der International Baptist Church (IBC) mit 200 bis 250 Gästen, ein Latino-Gottesdienst mit rund 150 Teilnehmern und eine japanische Gruppe mit etwa 30 Gästen, wie die Pastoren der Gemeinde, Markus Endlich und Hans Andereya, berichten.
Der gebürtige Chilene Andereya betreut den Latino-Arbeitszweig. Nach seinen Angaben sehen Menschen aus Lateinamerika, Spanien, Portugal sowie Rumänen, Italiener und auch spanisch sprechende Chinesen die Gemeinde als ihren Freundeskreis oder geistliche «Heimat in der Ferne» an. Dabei machten sich die globalen Entwicklungen bemerkbar. Während vor einigen Jahren verstärkt Menschen aus der wirtschaftlich schwachen Dominikanischen Republik und Ecuador in die Gemeinde gekommen seien, so seien es heute aufgrund der europäischen Finanzkrise zunehmend Zuwanderer aus Portugal und Spanien – vor allem dorthin ausgewanderte Lateinamerikaner, die aber inzwischen aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit kein Auskommen mehr fänden.
Mission unter Ausländern leichter als unter Deutschen
Wie Endlich sagte, fühlen sich die verschiedenen Gruppen in der Gemeinde eng miteinander verbunden und veranstalten gemeinsame Gottesdienste und Treffen. Die lebendigen musikalischen und künstlerischen Feiern der Latino-Gruppe belebten auch die deutsche Gemeinde, die allerdings einen Erneuerungsprozess durchlaufen habe. Mission unter Ausländern sei vielfach leichter als unter Deutschen, so Endlich.
Verknüpft ist das geistliche Leben der Gemeinde auch mit diakonischen Diensten. So bestehe eine enge Verbindung zum Hamburger Diakonie-Café «Why Not» (Warum nicht), in dem vor allem Migranten Gemeinschaft und Beratung finden.
Datum: 14.06.2013
Quelle: idea