Einmal war die Rede von «einem Paradies», welches Kim Jong Il auf der koreanischen Halbinsel geschaffen habe und die Welt würde ihm das neiden. Im «Paradies» freilich hungert das Volk nach wie vor. Open Doors, ein Hilfswerk für verfolgte Christen, ist in grosser Sorge, auch um die mindestens 200'000 Inhaftierten. Bei ihnen handelt es sich in erster Linie um politische und religiöse Gefangene. Sie fristen in Straflagern und haben harte Arbeiten zu verrichten. Open Doors schätzt, dass unter diesen Eingekerkerten rund 70'000 Christen sind. Sie gelten als Staatsfeinde und solche verschwinden rasch in die Arbeitslager des Staatssystems, wo mit Folter und Hinrichtungen nicht gespart wird. Dennoch gibt es unter den 23 Millionen Einwohnern schätzungsweise 200’000 Christen, die sich heimlich treffen. Wer eine Bibel besitzt kann dies womöglich mit dem Leben bezahlen. So erging es im Juni der 33-jährigen Christin Ri Hyon-Ok, Mutter von drei Kindern. Ihr wurde Bibelverbreitung zur Last gelegt, sie wurde in Ryongchon nahe der Grenze zu China hingerichtet. Ihr Ehemann, die Kinder und ihre Eltern kamen in ein Straflager. Hunderttausende Nordkoreaner haben nicht genug zu essen. Mehrmals kam es in den vergangenen Jahren zu grossen Hungersnöten mit vielen Toten. Wie einheimische Christen berichten, haben viele kein Geld, um Reis oder andere Lebensmittel auf dem Markt oder Schwarzmarkt zu kaufen. Die Überwachung auf den Hauptstrassen durch Sicherheitsleute etwa in der Hauptstadt Pjöngjang sei sehr streng; Inlandsreisen seien eingeschränkt. In persönlichen Gesprächen würden sich die Menschen über die Regierung beschweren, die Millionen von Dollar für die Entwicklung von atomaren Waffen ausgäbe, während die eigene Bevölkerung hungert. Einheimische Untergrundgemeinden haben in diesem Jahr eine Gebetskampagne für ihr Land gestartet. Nordkorea stecke in einer tiefen Krise, hiess es. Die Menschen sterben an Unterernährung und unvermindert würden Sicherheitsbehörden Ausschau nach Christen halten und Häuser durchsuchen. Nordkoreanische Christen verteilen Hilfsgüter, doch diese Unternehmungen sind gefährlich. «Wir brauchen eure Gebete für unsere Sicherheit», bittet ein Christ. «Betet, dass es uns gelingt, die Hilfe an die Menschen zu verteilen, die sie dringend brauchen.» Der christliche Glaube oder die öffentliche Religionsausübung sind in Nordkorea strikt verboten. Das Christentum wird als gefährlicher ausländischer Einfluss betrachtet, der den Anstoss für den Zusammenbruch kommunistischer Regime in Osteuropa und in der ehemaligen Sowjetunion gegeben hat. Deshalb stellt es eine der größten Bedrohungen für die Macht des Regimes dar. Infolgedessen bemühen sich die nordkoreanischen Behörden sehr stark, das Christentum auszurotten In der Schweiz setzen sich insbesondere sieben Werke für unterdrückte Christen ein. Sie arbeiten zusammen als «Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit» (AGR), innerhalb der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA): Werke in alphabetischer Reihenfolge:70‘000 Christen in Arbeitslagern
Nordkoreaner hungern
«Bitte, betet für uns»
Aktionskomitee für verfolgte Christen (AVC)
Christliche Ostmission (COM)
Christian Solidarity International (CSI)
Hilfe für Mensch und Kirche (HMK)
Licht im Osten (LIO)
Open Doors
Stiftung Osteuropa-Mission Schweiz (OEM)
Datum: 24.09.2009
Quelle: Open Doors CH